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IHK-Vollversammlung

Minister Söder gab "Bericht aus München"

Die Vollversammlung der IHK tagte Ende Mai am Flughafen, um dessen besondere Rolle als Entree der Europäischen Metropolregion Nürnberg demonstrativ zu betonen. Airport-Geschäftsführer Karl-Heinz Krüger gab zu Beginn einen kurzen Lagebericht und erläuterte künftige Ziele. Geplant sei der Ausbau des Airports zum internationalen "Meeting-Point" der Metropolregion, der Bau eines Business-Centers, die Erweiterung der Einkaufsmöglichkeiten sowie die direkte Autobahnanbindung.

Im öffentlichen Teil berichtete Udo Göttemann, Leiter des IHK-Fachbereichs Berufsausbildung, über aktuelle Schulprojekte. Erich Schuster, defacto Stiftung, Erlangen, stellte sein mehrfach ausgezeichnetes Projekt "Hauptschul-Power" vor, das sich mit der Förderung sozialer Kompetenz von Hauptschülern befasst. Schließlich verabschiedete die Vollversammlung die Resolution "Ausbildung sichert Zukunft", die an die Betriebe appelliert, durch verstärkte Ausbildungsanstrengungen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken (siehe Seite 14).

Nach einer Reihe von Berichten aus der IHK-Arbeit sowie der Verabschiedung verschiedener Beschlussvorlagen leitete IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst über zum "Bericht aus München". Eingeladen war dieses Mal Bayerns Umweltminister Dr. Markus Söder. Er sieht Deutschland in der gegenwärtigen Krise der Weltwirtschaft insbesondere wegen seines Mittelstandes gut gerüstet. Grundsätzlich sehe er drei Reaktionsmöglichkeiten: Erstens Programme wie den bayerischen Mittelstandsschirm sowie zweitens das Vorziehen öffentlicher Investitionen und die Konjunkturpakete der Bundesregierung. Als dritte Handlungsmöglichkeit nannte er wirtschaftspolitische Veränderungen wie z.B. die Steuerreform, die aber erst ab Herbst 2009 realisierbar seien. Beim Thema Umwelt setzt Söder darauf, dass der Gegensatz von Ökonomie und Ökologie sich auflösen werde. Zukunftsweisende Beispiele gebe es insbesondere in neuen Technologien für Klimaschutz, für die Aufbereitung und Reinigung von Wasser sowie in Photovoltaik und Energieeffizienz. Als Umweltcluster in Bayern könne nicht nur Augsburg gelten, sondern aufgrund seiner starken industriellen Basis sehe er eine starke Position für Nürnberg. Abschließender Punkt seiner Ausführungen war die Gesundheitswirtschaft, die er als größten Sektor in Deutschland bezeichnete. Es gelte, sich in Zukunft stärker mit Gesundheitstechnologien und den Folgen des demographischen Wandels (z.B. Demenzerkrankungen) zu befassen. Insgesamt sei die Region Nürnberg beim Thema Gesundheitsökonomie mit vielen Kompetenzen gut aufgestellt. In der anschließenden Diskussion, bei der es vor allem um den Donauausbau ging, betonte Söder erneut, dass ihm ökologische Aspekte genauso wichtig seien wie ökonomische. Auch heute schon sei dort der Verkehr mit Containerschiffen möglich.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2009, Seite 36

 
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