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Hotel Schindlerhof

Sattes Minus im Jubiläumsjahr

Ich bin jetzt 40 Jahre in der Hotellerie aktiv tätig, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Das sagt Klaus Kobjoll, der gemeinsam mit seiner Frau Renate und Tochter Nicole Eigentümer des Vier-Sterne-Tagungshotels Schindlerhof in Nürnberg-Boxdorf ist. 24 Jahre ging es dort stetig nach oben: Seit der Eröffnung legte das Unternehmen ein durchschnittliches Umsatzplus von jährlich 14 Prozent hin. Doch ausgerechnet im 25. Geschäftsjahr hat es auch den Schindlerhof voll erwischt, wie es Kobjoll ausdrückt. Das Nürnberger Hotel schloss das erste Halbjahr mit einem Minus von 13 Prozent, die Belegungsquote hat sich von 70 auf 60 Prozent reduziert. Doch man sei unter gar keinen Umständen bereit, sich auf den branchenüblichen Preiskampf einzulassen, nur um Marktanteile zu halten, erklärte Kobjoll.

Im Schindlerhof ist laut Kobjoll das Wort „Krise“ streng verboten, es wirke zu demotivierend. Er spricht lieber von einer „Verschnaufpause“. Denn im Vergleich zum Ausnahmejahr 2008 sei der Rückgang besonders drastisch ausgefallen, im Vergleich mit 2007 sehe die Lage jedoch viel besser aus. Um die ungewöhnliche und nicht selbst verschuldeten Situation zu überstehen, will der Schindlerhof lediglich die natürliche Fluktuation nutzen, um die Zahl der Mitarbeiter „sehr behutsam“ zu reduzieren. Derzeit sind 69 Mitarbeiter (darunter 17 Auszubildende und zwei Praktikanten) für das Tagungshotel aktiv. Jedoch gebe es Einschnitte bei den Gehältern, um bei den Kosten gegenzuhalten (keine Prämien, kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld in diesem Jahr, Verzicht der Führungskräfte auf die Hälfte ihrer 13. Gehälter, Gehaltssenkung bei den Familienmitgliedern der Geschäftsleitung). Auf gleichem Niveau bleibt jedoch die Zahl der Auszubildenden. Kobjoll: „Wir investieren unverändert mit großer Überzeugung in die Fachkräfte der Zukunft.“ Sobald sich die Buchungssituation stabilisiert hat, sollen diese vorübergehenden Sparmaßnahmen schnell wieder aufgehoben werden. Schon für diesen Herbst erwartet Kobjoll angesichts der Buchungszahlen für die zweite Jahreshälfte „eine weitgehende Normalisierung“

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2009, Seite 72

 
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