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adidas

Die Fußball-WM soll Gewinne einfahren

Obwohl der Sportartikelkonzern adidas mit Sitz in Herzogenaurach 2009 sein 60-jähriges Firmenjubiläum feierte, war es durch die Wirtschaftskrise eher ein schlechtes Jahr. Das Betriebsergebnis ging um 53 Prozent auf 508 Mio. Euro zurück, der Konzernumsatz fiel um vier Prozent auf 10,38 Mrd. Euro. Der Konzerngewinn vor Steuern verringerte sich um 60 Prozent auf 358 Mio. Euro. „Das Jahr 2009 war ohne Frage das schwierigste Jahr in meiner Zeit als Vorstandsvorsitzender“, sagte Herbert Hainer bei der Bilanzpressekonferenz in Herzogenaurach.

Vor allem gestiegene Beschaffungskosten, Währungsverluste und sinkende Nachfrage in fast allen wichtigen Märkten machten dem Unternehmen zu schaffen. Dennoch blickt adidas optimistisch auf das Geschäftsjahr 2010 und will wieder auf Wachstumskurs gehen. Vor allem die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 soll den erhofften Aufschwung bringen. Das im letzten Jahr angekündigte Sparprogramm in Höhe von 100 Mio. Euro, verbunden mit Einstellungsstopps, ist mittlerweile abgeschlossen. „Ich bin zuversichtlich, dass der Konzernumsatz in 2010 sowohl im Groß- als auch im Einzelhandel im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich steigen wird“, so Hainer. Der Nettogewinn werde voraussichtlich auf 400 bis 450 Mio. Euro klettern. Zudem plant der Konzern, seine Aktionäre in Zukunft stärker am Gewinn zu beteiligen und die Ausschüttungsquote auf 20 bis 40 Prozent anzuheben (bisher: 15 bis 25 Prozent). Für 2009 wird voraussichtlich eine Dividende von 35 Cent pro Aktie ausgeschüttet (2008: 50 Cent).

Adidas betreibt weltweit mehr als 2 200 eigene Geschäfte der Marken adidas und Reebok. Für das Jahr 2010 plant der Konzern, seine Präsenz im Einzelhandel weiter auszubauen und 150 Läden neu zu eröffnen. Außerdem zeigen sich laut Unternehmensangaben nach vier Jahren Marketing-Aktivitäten und Neupositionierung der Marke Reebok die ersten „richtigen“ kommerziellen Erfolge. Die Einführung eines muskelaktivierenden Sportschuhs „Easy Tone“ für Frauen übertraf 2009 das Umsatzziel um das Dreifache. 2010 sollen bereits mehrere Mio. Paare davon verkauft werden. Einen ähnlichen Erfolg erhofft sich adidas vom neuen Laufschuh „ZigTech“ für Männer. Hohe Gewinnerwartungen setzt das Unternehmen aber vor allem in die Fußball-Weltmeisterschaft 2010, deren offizieller Sponsor, Ausrüster und Lizenznehmer adidas ist. Zwölf Mannschaften einschließlich des Gastgeberlands werden von der Marke mit den drei Streifen ausgestattet, auch der offizielle WM-Spielball „Jabulani“ (wörtlich übersetzt: „feiern“ oder „zelebrieren“) kommt aus dem Hause adidas. Im WM-Jahr soll der Umsatz in der Kategorie Fußball auf mehr als 1,3 Mrd. Euro steigen.

Die adidas Gruppe beschäftigte 2009 weltweit rund 40 000 Mitarbeiter, davon 3 537 in Deutschland. An der Firmenzentrale in Herzogenaurach mit 2 811 Mitarbeitern liegt der Fokus derzeit auf dem Bauprojekt „Laces“. Das Bürogebäude wird auf über 60 000 Quadratmetern Platz für rund 1 400 Mitarbeiter schaffen, es ist damit das bisher größte Bauprojekt der adidas Gruppe am Standort Herzogenaurach. Die Bauarbeiten für das Großprojekt sollen im ersten Halbjahr 2011 abgeschlossen werden.

Autor/in: 

gra.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2010, Seite 51

 
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