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Hüttinger

Begreifbare Technik

„Nur wenn man Kinder durch spannende Erlebnisse und unmittelbares Erleben und Mitmachen erreicht, dann kann man sie auch für Technik und Naturwissenschaften begeistern.“ Davon ist Axel Hüttinger überzeugt, der zusammen mit Vater Kurt und Bruder Jörg die Kurt Hüttinger GmbH & Co. KG in Schwaig führt. Das Unternehmen ist auf diese Art der Wissensvermittlung in Museen der besonderen Art, sogenannten Science Centern, spezialisiert. In Nürnberg kennt man den Turm der Sinne als solche besondere Erlebnisausstellung. Auch er wurde konzipiert und realisiert von der Firma Hüttinger, ebenso wie beispielsweise das Science Center Ferrodrom im Weltkulturerbe der Völklinger Hütte oder das Phaeno Science Center in Wolfsburg.

Immer wieder werden auch die Möglichkeiten für ein größeres Science Center in der Metropolregion Nürnberg diskutiert. „Ein Science Center hier im Großraum wäre sehr zu begrüßen und würde die Metropolregion sehr aufwerten“, meint Dr. Robert Schmidt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation/Umwelt. Bei den Ausstellungen und Museen, die die Firma Hüttinger plant und baut, geht es darum, die Leistungen großer Wissenschaftler nicht nur hinter Vitrinen und an Schautafeln bestaunen zu dürfen, sondern selbst die Phänomene der Technik und Naturwissenschaften zu begreifen, anzufassen, damit zu experimentieren und letztlich zu kapieren. Der studierte Ingenieur Axel Hüttinger steht voll und ganz hinter diesem didaktischen Ansatz, der aus den USA kommt und in anderen Ländern, z.B. in Großbritannien, Skandinavien oder in den Niederlanden schon viel verbreiteter ist als in Deutschland. Nicht „Berühren verboten“, sondern „Anfassen erwünscht“ ist das Motto solcher Erlebnisausstellungen. In deutschen Museen gehe es noch zu viel um Sammeln, Bewahren und Forschen, der Besucher stehe dabei nicht wirklich im Mittelpunkt, meint Axel Hüttinger.

Hauptsächlich arbeitet das Familienunternehmen an ausländischen Projekten, z.B. beim Glasgow Science Center oder in London, Moskau, Warschau, Paris, Macao, die internationalen Referenzlisten sind lang und beeindruckend. Und das obwohl sich das Unternehmen erst vor rund zehn Jahren auf diesen Schwerpunkt spezialisiert hat. Ursprünglich wurde die Firma Hüttinger 1921 als Elektrotechnik-Ingenieurbüro gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte man auf die Planung und Fertigung von technischen Modellen, Vorführungen und Funktionsschaubildern, später verlagerte sich der Fokus vom Einzelmodell hin zur Ausstattung kompletter Ausstellungen, Informationszentren und Messeauftritten. Schließlich vollzog sich Anfang der 90er Jahre der Wandel vom ausschließlich in Deutschland operierenden Unternehmen zum weltweiten Anbieter von hochwertigen Erlebnisausstellungen, Museen und Science Centern.

„Rund acht Mio. unseres Jahresumsatzes von elf Mio. Euro 2009 haben wir mit Wissenschaftskommunikation erzielt“, berichtet Axel Hüttinger, der 80 Mitarbeiter beschäftigt. Unter ihnen sind Ingenieure, Grafiker, Architekten, aber auch etliche Handwerker, denn bei Hüttinger werden nahezu alle Ausstellungsstücke in Eigenarbeit gebaut. „Der Kunde bekommt vom Konzept bis zur fertig aufgestellten Ausstellung schlüsselfertig alles aus einer Hand von uns“, stellt der Geschäftsführer heraus. Er berichtet auch von Kooperationen mit Kindergärten und Schulen in der Region. Die werden eingeladen, um die Ausstellungsstücke auf Praxistauglichkeit zu prüfen, ehe sie an die Auftraggeber in aller Welt ausgeliefert werden.

Autor/in: 
cp.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2010, Seite 48

 
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