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Zapf

Kalksandstein stark gefragt

Das erste Kalksandsteinwerk in Süddeutschland wurde 1899 in Behringersdorf (Nürnberger Land) in Betrieb genommen. Im Oktober feierte der Urenkel des Firmengründers, Dr. Hannes Zapf, mit seinem Bruder Wolfgang im Stammwerk den 111. „Geburtstag“ des Unternehmens. Auch heute noch ist der Kalksandstein der Hauptumsatzträger der Zapf KG, dessen persönlich haftender Gesellschafter und Gesellschaftsführer Hannes Zapf ist.

Im vergangenen Geschäftsjahr setzte Zapf mit 108 Mitarbeitern rund 17 Mio. Euro um. Die Umsatzkurven gingen in den Jahrzenten seit der Gründung jedoch auf und ab, je nachdem ob gerade ein Bauboom die Nachfrage anheizte. 1992, als das Geschäft vor allem in den neuen Bundesländern blühte, übernahm Hannes Zapf von seinem Vater die Geschäftsleitung. Da er vor allem in Ostdeutschland beschäftigt war, ist 1995 sein Bruder Wolfgang als Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Zapfwerke GmbH & Co. KG in die Firma gekommen.

Nach dem Ende des Baubooms in den neuen Bundesländern verkaufte Zapf 2002 die Beteiligungen an den ostdeutschen Werken und konzentrierte sich auf das ebenfalls rückläufige Geschäft in Bayern. Im selben Jahr gründet Zapf mit dem mittelständischen Wettbewerber Megalith Daigfuss Kalksandsteinwerke GmbH aus Heßdorf (Landkreis Erlangen-Höchstadt) eine gemeinsame Vertriebsgesellschaft. Inzwischen sind die beiden Unternehmerfamilien noch enger zusammengerückt, seit 2010 ist Zapf mit 20 Prozent an Daigfuss beteiligt.

Für die Zukunft des Unternehmens ist der Firmenchef zuversichtlich, insbesondere für die Jahre 2010 und 2011. „Im Moment haben wir beim Umsatz zweistellige Zuwachsraten“, berichtet Zapf. Umsatzrenner ist der Kalksandstein KS Quadro mit durchgehenden Lochkanälen zur kostensparenden Elektroinstallation, der auch in Tschechien viele Abnehmer findet. 2008 kam der Stein KS Quadrotherm auf den Markt, in dem spezielle Leitungen verlaufen, die die Wand im Winter wärmen und im Sommer mit kaltem Wasser kühlen. Schornstein und Heizkörper würden nicht mehr benötigt, energiesparendes Bauen komme also auch der Kalksandsteinbranche zugute.

Hannes Zapf, der seit drei Jahren Vorsitzender des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie mit Sitz in Hannover ist, appelliert dennoch an die politischen Verantwortlichen: Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau müssten verbessert werden, denn in den Städten werde der Wohnraum knapp. Von mehr privatem Wohnungsbau könnte auch das zweite Standbein der Zapf KG profitieren, die Herstellung von Fertigbaugaragen aus Stahlbeton, die rund zehn Prozent zum Umsatz beitragen.

Autor/in: 
sm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2010, Seite 82

 
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