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Erlas

Mit Lasern zum Technologieführer

Mit vollen Auftragsbüchern und einem weiteren Bedarf an hoch qualifizierten Spezialisten geht das Lasertechnik-Unternehmen Erlas Erlanger Lasertechnik GmbH in die Zukunft. Die Geschäftsführer Prof. Dr. Peter Hoffmann und Dr. Martin Hoffmann, die 117 Mitarbeiter beschäftigen, steuern 2011 einen Umsatz zwischen zwölf und 14 Mio. Euro an.

Die Grundlagen für die spätere Firmengründung wurden schon 1987 gelegt, als das Bayerische Wirtschaftsministerium ein „Anwenderlabor Lasertechnik“ an der Universität Erlangen-Nürnberg einrichtete. 1992 entstand daraus das gemeinnützige Bayerische Laserzentrum, um das in der Forschung erarbeitete Wissen in die industrielle Produktion zu transferieren. Und 1998 folgte schließlich die Gründung einer eigenständigen GmbH – der Erlas Erlanger Lasertechnik.

Peter Hoffmann war damals mit 17 Mitarbeitern gestartet und hat Erlas seitdem von einem lokalen Dienstleister zu einem global agierenden, in seiner Sparte international führenden Unternehmen ausgebaut. Es stützt sich auf die Säulen Maschinenbau, Auftragsfertigung und Entwicklung.

Bearbeitung mit Laserstrahlen

Im Mittelpunkt stehen das Schweißen, Schneiden und Härten mittels Laserstrahlen – eine wissenschaftlich gesehen relativ neue Technik, ist doch der erste funktionstüchtige Laser erst 1960 der Weltöffentlichkeit vorgestellt worden. Der Laserstrahl wirkt punktuell, ist geometrie-ungebunden und verschleißfrei. Er trennt und fügt unterschiedlichste Materialien und ändert Stoffeigenschaften in Höchstgeschwindigkeit. Der weltweite Bedarf für Lasersysteme in der Anwendung von der Medizin über Computersysteme bis zum industriellen Leichtbau wird bis zum Jahr 2012 auf etwa zehn Mrd. Euro geschätzt.

Als Glücksfall für das Unternehmen erwies sich im Juni 2008 der Einzug in die leer stehenden Betriebsgebäude des ehemaligen Kraftwerks Franken II. Auf einer Nutzfläche von 7 500 Quadratmetern werden dort Fertigungsmaschinen für das Laserstrahlschweißen in der Massenproduktion weiterentwickelt.

Hohe Zeitersparnis

Vor Kurzem konnte Erlangens Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis bei einem Firmenbesuch die neueste Entwicklung besichtigen: eine Fertigungszelle, die ab Mai 2011 in Indianapolis bei einem amerikanischen Automobilhersteller zum Einsatz kommen wird. Mit ihr können komplexe und aus bis zu zehn Einzelteilen bestehende Schweißbaugruppen in weniger als acht Sekunden hergestellt werden. Bisher waren dafür Produktionszeiten von etwa einer Minute notwendig. Folgeprojekte der Fertigungszelle – die Preise liegen pro Einheit zwischen 1,5 und 2,6 Mio. Euro – für Kunden in China, der Schweiz, Ungarn und Brasilien sind bereits im Aufbau.

Der Hauptabnehmer ist die Automobilindustrie, dort werden die Systeme von Erlas für die Herstellung von Karosserieteilen, Rädern sowie Komponenten für Getriebe und Lenksysteme verwendet. Auf der Kundenliste stehen u.a. Audi, BMW, Mercedes und Ford, im Fokus des Vertriebs stehen vor allem die Länder China, USA und Russland. Wettbewerber für die von Erlas entwickelte Hochtechnologie haben sich bislang auf dem Globus nicht gefunden. Thomas Hoffmann: „An das Thema langt keiner hin.“

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2011, Seite 60

 
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