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K-D Handels- und Pfandhaus

Bares für Opas Vorderlader

Die K-D Handels- und Pfandhaus GmbH ist auf die Beleihung von Waffen spezialisiert. Damit ist die 2007 in Dietenhofen im Landkreis Ansbach gegründete Gesellschaft eigenen Angaben zufolge das bundesweit erste Leihhaus auf diesem Gebiet. Noch in diesem Jahr sollen die Aktivitäten auf Kunst und Antiquitäten ausgeweitet werden, wie Geschäftsführer Thomas Dachsbacher mitteilt.

„Geld gegen Schusswaffe ist ein gefragtes Finanzierungsmodell“, betont der 30-Jährige. Unter seinen Kunden seien viele Selbstständige, die ihre Sport- oder Jagdwaffen als Pfand einsetzen, um unbürokratisch einen kurzfristigen finanziellen Engpass zu überbrücken. „Der Pfandkredit wird von Mittelständlern und Handwerkern als Werkzeug der Zwischenfinanzierung eingesetzt. Unternehmer brauchen heute schnell und kurzzeitig Geld.“ Die Bearbeitungszeiten der Banken für Überbrückungsdarlehen seien dafür in der Regel zu lang. Die wirtschaftliche Entwicklung und die immer strengeren Bankkriterien wie Basel III spielen dem Pfandgewerbe in die Hände, erklärt Dachsbacher.

Das Leihhaus ist aus dem 1989 von seiner Mutter Edith Krafft-Dachsbacher gegründeten Handelsunternehmen für gebrauchte und neue Sport- und Jagdwaffen hervorgegangen. Mit der Geschäftsentwicklung im vergangenen Geschäftsjahr zeigt sich Dachsbacher zufrieden: Die Zahl der Kunden nahm um zehn Prozent zu, die Pfandsumme sogar um 24 Prozent. Außerdem wurde eine neue Stelle geschaffen, sodass heute sieben Mitarbeiter zum Team gehören.

Im Spitzensegment über 10 000 Euro werden seltene Sammlerstücke, hochwertige Einzelanfertigungen und Jagdwaffen renommierter Büchsenmacher verpfändet. Mit rund 80 Prozent liege das Gros der verpfändeten Waffen aller gängigen Fabrikate jedoch bei einer Pfandsumme zwischen 200 und 1 000 Euro. Alle Pfänder seien versichert und würden in einer rund 750 Quadratmeter großen, neu gebauten und gesicherten Lagerhalle verwahrt, besonders wertvolle Stücke wandern in den Tresor. Damit Waffen, Antiquitäten und Kunstobjekte wie Bilder und Skulpturen keinen Schaden nehmen, verfügt die Halle über eine Anlage zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit. „Wir können selbst größere Sammlungen und langfristige Einlagerungsobjekte fachgerecht und sicher lagern. Wer ein paar Jahre ins Ausland geht, kann uns seine gesamte Wohnungseinrichtung anvertrauen“, so der Pfandleiher.

Privates Hab und Gut werde in der Regel nur dann verpfändet, wenn es höchstwahrscheinlich wieder ausgelöst werden könne, erläutert Dachsbacher. Jedes zehnte Pfand wird nicht mehr abgeholt und geht deshalb in die Versteigerung. Bei der letzten Auktion mit 50 aufgerufenen Stücken hätten rund 200 Interessenten mitgeboten.
Laut dem Zentralverband des deutschen Pfandgewerbes e.V., in dem Dachsbachers Haus Mitglied ist, wird Freiberuflern, Kleinunternehmern und Selbstständigen immer häufiger die schlechte Zahlungsmoral ihrer Kunden zum Verhängnis. Um eine meist kurzfristige finanzielle Durststrecke zu überwinden, sei der Gang ins Pfandhaus oftmals der letzte Ausweg, Die Kreditsumme richtet sich nach dem Wert des Pfands und wird sofort bar ausbezahlt. Bürokratische Hürden und Nachfragen wie Schufa-Auskunft oder Einkommensnachweis entfallen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2011, Seite 71

 
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