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UmweltBank

Nachhaltiges Wachstum

Die Nürnberger UmweltBank AG peilt auch im laufenden Geschäftsjahr – dem 15. seit der Gründung – neue Bestmarken an. Laut Vorstandsvorsitzendem Horst P. Popp sind schon viele Kredite bewilligt, die nun ausgezahlt werden. Auf der Einlagenseite habe man die Kunden vom Nutzen umweltorientierter Spareinlagen überzeugen können. Dazu gehören etwa der UmweltSparbrief oder der UmweltSparvertrag, die seit Kurzem eine Laufzeit von bis zu 25 Jahren haben. Eine Verunsicherung der Kunden – etwa angesichts der Insolvenz der Erlanger Solarfirma Solar Millennium – kann Popp nicht erkennen.

Spareinlagen bilden den wichtigsten Pfeiler des Geschäftsmodells. Sie sind für die „grüne Berater- und Förderbank“ die Basis, um Umweltprojekte von Privatleuten, Unternehmen und öffentlicher Hand zu finanzieren. Fast die Hälfte des Kreditgeschäfts entfällt auf die Sparte Solarenergie, rund ein Drittel auf ökologische Baufinanzierungen. Projekte in den Bereichen Wind- und Wasserkraft machen rund 15 Prozent der Kredite aus, Projekte mit Biomasse, Biogas und Biolandwirtschaft etwa sieben Prozent. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr über 1 000 neue Projekte finanziert, so Popp bei der Vorstellung der Bilanzzahlen 2011. Über die Umwelt- und Sozialverträglichkeit des Kreditgeschäfts wacht neben dem Aufsichtsrat zusätzlich ein Umweltrat.

Die in Anspruch genommenen Kredite legten um 15 Prozent auf 1,48 Mrd. Euro zu, die Kundeneinlagen stiegen um 13 Prozent auf 1,34 Mrd. Euro. Das Geschäftsvolumen erhöhte sich um 17 Prozent auf 2,27 Mrd. Euro. Auch unter dem Strich fällt die grüne Bilanz positiv aus: Beim Vorsteuerergebnis legte die Bank um sechs Prozent auf 27 Mio. Euro zu, den Bilanzgewinn bezifferte Popp mit sechs Mio. Euro und den Jahresüberschuss mit elf Mio. Euro (plus zehn Prozent).

Die Zahl der Beschäftigten (inklusive Vorstand, der Werbeagentur UmweltKontakt sowie studentischen Teilzeitkräften) stieg um vier Personen auf 146. Im Bereich Baufinanzierung ist Popp zuletzt „auf die Bremse getreten“, weil die hohe Zahl der Kreditanträge zu mehrwöchigen Wartezeiten geführt habe. Man wolle lieber auf Zusatzgeschäft verzichten und dafür die Kunden zufrieden stellen und „nachhaltig wachsen“. Die Qualität des Kreditgeschäfts gilt als Erfolgsbaustein, was sich bei der Risikovorsorge zeigt, die auf 1,8 Mio. Euro gesenkt werden konnte. „Ein geplatzter Umweltkredit ist keine Umweltförderung“, hat Popp als Devise ausgegeben.

Zur Philosophie, das Geschäft nicht um jeden Preis zu forcieren, gehört auch, auf Anlagevermittler mit Provision zu verzichten und stattdessen auf die Empfehlung von Experten oder Architekten zu setzen. Zudem sei das Internet für die Bank zum wichtigsten Vertriebsweg geworden. Wachstumschancen sieht Popp bei umweltschonenden Verkehrsprojekten sowie in der Öko-Landwirtschaft.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2012, Seite 77

 
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