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aurelis

Akteur der Nürnberger Stadtentwicklung

"Wir mögen diese Stadt": Dies erklärte Stefan Wiegand, Geschäftsführer des Münchner Immobilienentwicklers aurelis Real Estate GmbH & Co. KG, bei der Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in der Nürnberger Bahnhofsstraße.

Dieses Bekenntnis kommt nicht von ungefähr: Zum einen hatte aurelis den Zuschlag für den Hochschulneubau bekommen, nachdem die zuständige Stelle des Freistaates Bayern, die „Immobilien Freistaat Bayern“ (IMBY), vor dem ersten Spatenstich den Vertrag mit einem anderen Anbieter Anfang 2011 aufgelöst hatte. Zum anderen ist die ehemalige Immobilientochter des Bahn-Konzerns, die mittlerweile eine Tochter des Baukonzerns Hochtief und der Immobilienfonds-Tochter Redwood Grove International LP ist, auch in Nürnberg mit vielen Flächen präsent.

Das dringend benötigte Hochschulgebäude sollte eigentlich seit letztem Herbst gut 1 000 Studierenden Platz bieten, um den Ansturm wegen des doppelten Abitur-Jahrgangs und der weggefallenen Wehrpflicht abzufedern. Nun soll der fünfstöckige Neubau inklusive eines hochschuleigenen Parkhauses in nur einem Jahr gebaut werden. Bereits zur

Grundsteinlegung vermeldete Wiegand, dass das 18 Mio. Euro-Projekt zum Bezugstermin an eine Fondsgesellschaft der Hesse Newman Capital AG weiterverkauft wird.

Die aurelis, der an der Bahnhofsstraße das gesamte Gelände vom Dürrenhoftunnel bis zum Hotel Richtung Hauptbahnhof gehört, hofft nun, dass von dem Erweiterungsbau eine Initialzündung für die Weiterentwicklung des Areals ausgeht. Wiegand setzt darauf, dass noch ein weiteres Gebäude für die Ohm-Hochschule hinzukommt. Darüber hinaus kann er sich etwa Büros und eine Ladenzeile vorstellen.

Von rund 1,7 Mio. Quadratmetern, über die die aurelis in Nürnberg verfügte, sind 0,2 Mio. Quadratmeter bereits weiterveräußert. Entwickelt und komplett vermarktet wurde etwa das 28 000 Quadratmeter große aurelis-Areal an der Regensburger Straße. Am Nordostbahnhof gingen 41 000 Quadratmeter ehemaliger Bahnfläche im letzten Jahr für den Wohnungsbau an die Joseph-Stiftung und die wbg Nürnberg. Am Nordbahnhof kaufte Anfang des Jahres die Fürther P&P Gruppe Bayern 11 500 Quadratmeter Wohnbauland, um dort rund 100 Reihenhäuser zu bauen. Insgesamt ist auf dem 31 300 Quadratmeter großen Areal südlich des Nordrings ein Wohngebiet mit 220 Wohneinheiten vorgesehen, das um Büro- und Gewerbenutzung ergänzt werden soll. Für den denkmalgeschützten Rundbau der ehemaligen Hauptpost direkt am Hauptbahnhof mit 9 000 Quadratmetern Bauland kann sich Wiegand eine Hotel- oder Büronutzung vorstellen. Zunächst müssten allerdings noch bauliche Vorarbeiten vorgenommen werden, damit das Objekt überhaupt vermarktet werden kann. Insgesamt hat die aurelis in Nürnberg in den letzten Jahren bereits Infrastrukturleistungen von mehr als zehn Mio. Euro geleistet.

Zu der größten Herausforderung „für Stadt Nürnberg und aurelis“ gehört laut Wiegand das Gebiet am Südbahnhof, besser bekannt unter dem Schlagwort Brunecker Straße. Mit 900 000 Quadratmetern sei das brachliegende frühere Bahngelände fast so groß wie die Hamburger Hafen-City. Wenn es gut laufe, könnte nach jahrelangen Vorarbeiten in diesem Jahr eine grund-sätzliche Einigung mit der Stadt erzielt werden.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2012, Seite 55

 
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