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BayWa

Keine Wolken am Himmel

Ob Regen oder Sonne, Hitze oder Frost – für die Geschäftsentwicklung der BayWa AG spielt das Wetter eine tragende Rolle.

Milde Temperaturen begünstigen die Bauwirtschaft und damit auch den Absatz von Baustoffen. Frostschäden, wie sie der letzte Winter mit sich brachte, schaden dagegen der Landwirtschaft. Unter dem Strich zeigte sich die Baywa Mittelfranken im Geschäftsjahr 2011 aber unbeeindruckt vom Wetter und legte beim Umsatz um über zehn Prozent auf 371 Mio. Euro zu. Die fünf Geschäftsfelder Agrar, Technik, Energie, Baustoffe sowie Bau & Gartenmarkt, in denen in Mittelfranken insgesamt 973 Mitarbeiter (darunter 78 Azubis) tätig sind, trugen alle zum Umsatzplus bei.

„Die insgesamt gute Wirtschaftslage, die positive Stimmung in der Landwirtschaft und die anziehende Baukonjunktur konnten wir gezielt nutzen“, freute sich Richard Nörpel, Leiter des Regionalen Verwaltungszentrums für die Baywa in Franken bei der Präsentation der Geschäftszahlen. Umsatzstärkster Bereich war 2011 erneut die Sparte Energie mit einem Anteil von 113 Mio. Euro (Umsatzanteil: 31 Prozent). Es folgten die Sparten Agrar mit 89 Mio. Euro (24 Prozent), Baustoffe mit 73 Mio. Euro (19 Prozent), Technik mit 59 Mio. Euro (16 Prozent) und Bau & Gartenmarkt mit 37 Mio. Euro (zehn Prozent).

In erster Linie preisgetrieben waren die Umsatzsteigerungen des Agrar-Bereichs im Jahr 2011. „Bei hoher Volatilität der Getreide- und Ölsaatenpreise unterstützen wir die Landwirte durch langfristige Verträge dabei, sich gegen sprunghafte Entwicklungen abzusichern“, erklärte Peter May, Spartengeschäftsführer Agrar.

„Vor allem im zweiten Halbjahr 2011 gab es sehr positive Auswirkungen auf die Nachfrage nach Landmaschinen und Serviceleistungen“, sagte Günter Schuster, Spartengeschäftsführer Technik. Auch die Sparte Energie verzeichnete durch die starke Konjunktur einen Anstieg beim Diesel- und Schmierstoffabsatz. Die abgesetzte Heizölmenge ging dagegen preisbedingt zurück. „Wir beobachten ein verändertes Kaufverhalten. Es werden öfter kleinere Mengen gekauft“, erklärte Josef Pfannes, der die Sparte Energie verantwortet. Erstmals bot die Baywa im Jahr 2011 Ökostrom und Ökogas für Privatkunden an. Von der anziehenden Baukonjunktur und der günstigen Witterung profitierte 2011 der Baustoffbereich. „Im Mittelpunkt stand das Thema energieeffiziente Modernisierung“, erklärte Spartengeschäftsführer Markus Daik. Auch für 2012 sieht er positive Impulse: „Alleine der Neubau von 70 Kinderkrippen ist in der Metropolregion derzeit ausgeschrieben.“

Die Bau & Gartenmärkte werden in der Bilanz für 2012 nicht mehr auftauchen. Sie wurden aufgrund fehlender Umsatzgröße in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert – einem Joint-Venture mit dem norddeutschen Baumarktbetreiber Hellweg. Die Baywa hält 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen, die operative Kontrolle hat Hellweg übernommen.

Von den Investitionen der Baywa in Höhe von rund zwei Mio. Euro profitierten im vergangenen Jahr vor allem Unternehmen aus der Region Nürnberg. Im laufenden Jahr will die Baywa rund vier Mio. Euro investieren, knapp die Hälfte davon in den Neubau einer Landtechnik-Werkstatt in Mühlhausen, die bis zum Jahresende fertig gestellt sein soll. Mitte des Jahres wird bereits die neue Mehrzweckhalle der Sparte Agrar am Standort Fürth in Betrieb genommen. Regionalleiter Richard Nörpel ist optimistisch, das Geschäftsjahr 2012 mit einem Umsatz auf Vorjahreshöhe abzuschließen. Unsicherheitsfaktoren seien allerdings die Auswirkungen der Euro-Krise und die Kapriolen des Wetters.

Autor/in: 
bl.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2012, Seite 54

 
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