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Außenhandel

Exporteure halten Kurs

Trotz des unruhigen Fahrwassers der Weltkonjunktur werden die deutschen Ausfuhren auch im Jahr 2013 kräftig wachsen. Das ist das Ergebnis der DIHK-Studie „Going International“.

Im vergangenen Jahr legten die deutschen Exporte um etwa vier Prozent zu. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) geht davon aus, dass im laufenden Jahr mit einem ähnlich hohen Zuwachs zu rechnen ist. Diesen Schluss zieht er aus der aktuellen Unternehmensbefragung, an der über 2 500 Außenhandelsunternehmen teilgenommen hatten. Der Optimismus hat vor allem zwei Gründe: Zum einen nimmt das internationale Engagement der deutschen Wirtschaft insgesamt zu, weil immer mehr Unternehmen exportieren sowie Tochterunternehmen oder Repräsentanzen im Ausland betreiben. Zum anderen bauen die deutschen Unternehmen ihr Engagement auf den Märkten außerhalb Europas aus und können damit die Flaute im Euro-Raum überkompensieren. Die Länder in Europa sind laut DIHK zwar dabei, Reformmaßnahmen umzusetzen. Es sei aber noch zu früh, als dass davon nennenswerte Impulse für die deutsche Außenwirtschaft ausgehen könnten.

Die besten Geschäftschancen sehen die Unternehmen im laufenden Jahr der Umfrage zufolge in Asien. Aber auch ganz neue Wachstumsmärkte werden erschlossen, so kommen jetzt Teile Afrikas in den Fokus der Exportunternehmen. Sehr optimistisch sind die Unternehmen derzeit, was ihre Geschäfte mit den USA betrifft. Dort lauert nach Auffassung des DIHK allerdings auch eine der größten Gefahren für die Weltwirtschaft, weil die Haushaltsprobleme des Landes immer noch weit von einer Lösung entfernt seien. Der ständige politische Theaterdonner in Washington verunsichere nicht nur die Unternehmen in den USA, sondern färbe auf die gesamte Weltwirtschaft ab. Kommt es zu keiner tragbaren Einigung, drohen den USA nach Meinung des DIHK eine Rezession und der deutschen Außenwirtschaft erhebliche Kratzer.

Nicht nur die unsichere wirtschaftliche Situation des Schwergewichts USA und die andauernde Krise im Euro-Raum belasten die Weltwirtschaft, sondern auch immer neue Handelshemmnisse. Mehr als ein Drittel der deutschen Betriebe berichtet von einer Zunahme der Barrieren im internationalen Austausch, insbesondere in Lateinamerika werde das Umfeld immer schwieriger. Die Liste der Tricks, um sich ausländische Konkurrenz vom Leib zu halten bzw. ausländisches Know-how abzuschöpfen, ist lang: Sie reicht in vielen Ländern von neuen Anforderungen in punkto Zertifizierungen, Sicherheitsstandards und Genehmigungsverfahren bis zum Zwang, einen oft relativ hohen Anteil der Produkte vor Ort im Zielland herzustellen.

Der DIHK setzt sich deshalb nachdrücklich für den weltweiten Freihandel ein und erklärt, dass die aktuelle Doha-Welthandelsrunde zu einem Erfolg werden müsse. Allein ein Abschluss der Doha-Runde könnte der deutschen Exportwirtschaft ein zusätzliches Wachstum von einem Prozentpunkt bescheren. Würde die EU ihre derzeitigen Verhandlungen über Freihandelsabkommen, die über Doha hinausgehen, zügig abschließen, käme ein weiterer Prozentpunkt hinzu, schätzt der DIHK.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2013, Seite 14

 
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