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Schwan-Stabilo

Kosmetik sorgt für besonders schöne Bilanz

Lipliner, Eyeliner und Co. sind nicht unbedingt die Stifte, für die Schwan-Stabilo in der Öffentlichkeit bekannt ist. Dabei trägt die Kosmetik-Sparte der Schwanhäußer Industrie Holding GmbH & Co. KG mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz bei. Im Geschäftsjahr 2012/2013 (Stichtag 30. Juni) verzeichnete dieses Geschäftsfeld ein Wachstum um 8,3 Prozent auf 286 Mio. Euro. Insgesamt zeigte sich die Geschäftsführung um den Geschäftsführenden Gesellschafter Sebastian Schwanhäußer angesichts des Gesamtumsatzes von 534 Mio. Euro und des Zuwachses von 6,2 Prozent sehr zufrieden. „Das sind Zahlen, wie ein Familienunternehmer sie sich nur wünschen kann“, so Schwanhäußer bei der Bilanzpressekonferenz.

Bemerkenswert sei das starke Wachstum, dass der Teilbereich Kosmetik in Europa und Nordamerika verzeichnet hat, erklärt Herta Fischer, die den Teilbereich im Juni von Ulrich Griebel übernommen hatte. Ein Grund für diese positive Entwicklung sei der große Erfolg von Neuprodukten. Um den Markt Nordamerika noch besser bedienen zu können, legt Schwan-Stabilo nun seine beiden Werke in den USA zusammen und baut für ca. 30 Mio. US-Dollar ein neues Fabrikgebäude in Nashville, Tennessee. Ziel ist es, Prozesse zu straffen und sich vermehrt auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Weniger dynamisch entwickelten sich Märkte wie Nahost oder Indien: „Wir produzieren für ein höheres Preissegment und können und wollen nicht mit chinesischen Günstiganbietern konkurrieren“, so Fischer. Außerdem müssten die Texturen in den Stiften noch mehr auf die Haut der Kundinnen und die klimatischen Bedingungen vor Ort abgestimmt werden. Hier bestehe allerdings eine gewisse Abhängigkeit von den Kundenunternehmen. Schwan-Stabilo produziert u.a. für L’Oréal, Procter & Gamble und Dior.

Ein noch stärkeres Wachstum als der Teilbereich Kosmetik konnte 2012/2013 die Outdoor-Sparte vorlegen, zu der die Marken Deuter und Ortovox gehören. Gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr wuchs der Bereich um fast neun Prozent und trug insgesamt 86 Mio. Euro zum Gesamtumsatz bei. Allein die Marke Ortovox, die seit 2011 zum Konzern gehört, verzeichnete ein Wachstum von ca. 26 Prozent. Wenig Veränderung gab es im traditionsreichen Bereich Schreibgeräte, der Teilkonzern Stabilo erreichte ein Umsatzwachstum von 1,3 Prozent auf 162 Mio. Euro. Positiv auf das Image habe sich die Kampagne „Stripe up your Life“ ausgewirkt, die während der „Back to School“-Saison von April bis August lief. Schwan-Stabilo gehört neben Faber-Castell und Pelikan zu den Marktführern in diesem Bereich und hält einen Marktanteil von ca. 10 Prozent.

Zur Ertragslage der Holding wollte Sebastian Schwanhäußer, der auch IHK-Vizepräsident und Mitglied der IHK-Vollversammlung ist, keine konkreten Angaben machen. „Es sind aber Ergebnisse, die es ermöglichen, das fortzusetzen, was unser Wachstum voranbringt“, ergänzte Geschäftsführer Martin Reim, der für die Finanzen zuständig ist. Auch seien keine Quersubventionierungen zwischen den einzelnen Teilkonzernen notwendig. Geplante Investitionen von über 60 Mio. Euro für das laufende Geschäftsjahr können dank einer Eigenkapitalquote von knapp 50 Prozent aus eigenen Mitteln gestemmt werden. Ein Großteil der Investitionen fließt dabei in Bauprojekte, wie die neue Fabrik in Tennessee, eine weitere in Mexiko oder den Neubau „Cube“ in Heroldsberg, der im Frühjahr 2015 bezugsfertig sein soll. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Familienunternehmen ein konstantes Wachstum in allen Teilbereichen, auch weitere Zukäufe seien nicht ausgeschlossen.

Weltweit beschäftigt die Gruppe derzeit 4 435 Mitarbeiter, die 1 870 Beschäftigten im Inland verteilen sich auf die Standorte Heroldsberg (1347), Weißenburg (420) sowie Gersthofen und Taufkirchen (103).

Autor/in: 
am.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2013, Seite 87

 
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