In letzter Zeit häufen sich wieder Beschwerden von Unternehmen, die sich über die Machenschaften von unseriösen Adressbuchverlagen beklagen.
Den Betrieben werden Formulare für eine angeblich kostenfreie Aufnahme der Firmendaten in eine Datenbank zugesandt. In der Regel geht erst aus den kleingedruckten Geschäftsbedingungen auf der Rückseite hervor, dass es sich um ein Angebot für eine kostenpflichtige Eintragung handelt und dass allenfalls die Veröffentlichung der Stammdaten (Firmenbezeichnung, Anschrift) kostenlos ist. In der Regel geht es um Beträge zwischen 300 und 800 Euro pro Jahr. Wie die IHK feststellt, werben die Betrüger nicht nur für Einträge in klassischen Print-Adressbüchern, sondern verstärkt auch in Online-Verzeichnissen.
Viele Unternehmen fallen auf die Zusendungen herein, weil die Verlage Logos oder Bezeichnungen verwenden, die denen von Behörden oder halbamtlichen Stellen ähneln. Auch die Verwendung von seriös anmutenden Begriffen wie „Register“, „Zentrale“ oder „Verzeichnis“ (oft in Verbindung mit „Handel und Gewerbe“) erweckt den Eindruck, der Eintrag in die Datenbank sei gesetzlich vorgeschrieben. Die Masche verfängt oft bei Existenzgründern oder Unternehmen, die ein neues Gewerbe angemeldet haben oder ins Handelsregister eingetragen wurden und die von den Verlagen gezielt angeschrieben werden. Viele Unternehmen zahlen auch deshalb, weil die Werbeschreiben einer Rechnung ähneln, denen meistens bereits ausgefüllte Überweisungsträger beiliegen.
Ab und zu beobachtet die IHK auch folgende Masche: Die Verlage schreiben gezielt Unternehmen an, die in seriösen Publikationen Anzeigen geschaltet haben. Diese Anzeigen werden in Formulare montiert, die wie ein Korrekturabzug aussehen und deren Richtigkeit die angeschriebenen Unternehmen schriftlich bestätigen sollen. In Wirklichkeit schließen sie aber mit ihrer Unterschrift einen kostenpflichtigen Anzeigenauftrag ab.
Die IHK unterstützt gerne bei allen Fragen rund um Adressbuch- und Registereintragungen und bei der Beurteilung von zugesandten Schreiben.
