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Editorial

Packen wir’s an

In diesen Tagen diskutiert ganz Deutschland mit zunehmender Intensität über Aufnahme und Integration der vielen Flüchtlinge, die in unser Land kommen. Ob dieser zweifellos erhebliche Kraftakt gelingen wird oder nicht, ist eine offene Frage. Wir Kaufleute sollten uns jetzt darauf konzentrieren, was die Wirtschaft hier aktiv leisten kann, denn ein Arbeitsplatz ist das beste Integrationsprogramm.

Unsere IHK hat in einem ersten Schritt einen Sonderfonds über 300 000 Euro aufgelegt, mit dem wir im Raum Mittelfranken berufsschulpflichtige Jugendliche mit Sprach- und Integrationskursen unterstützen. Ziel ist es, die Flüchtlinge im Rahmen der Einstiegsqualifizierung auf eine Ausbildung vorzubereiten. Ebenso wie die Kollegen von der Handwerkskammer beraten wir unsere Unternehmen über die Aufnahme von jugendlichen Flüchtlingen in eine berufliche Ausbildung. Nicht zuletzt engagieren wir uns gemeinsam mit der Politik bei dem häufig genannten Thema der Bleibeperspektiven.

Unsere zusammen mit der Metropolregion Nürnberg, der Bundesagentur für Arbeit und der Bayerischen Staatsregierung gestartete „Allianz pro Fachkräfte“ hat die Aufgabe der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ins Zentrum ihrer Jahrestagung am 10. November gestellt – interessierte Unternehmen können sich auch nach diesem Termin über das Serviceangebot informieren.

Vor allem aber ist jetzt das gefordert, was Unternehmerinnen und Unternehmer zu allen Zeiten ausgezeichnet hat: Kreativität und Eigeninitiative. Ein engagierter Pensionär als Integrationsmanager? Familienangehörige, die aushilfsweise Deutsch unterrichten? Den Ideen sind kaum Grenzen gesetzt, aber ohne Sonderaufwand wird es nicht gehen. Ich würde mich freuen, wenn unsere Betriebe dies nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Investition in eine für alle Beteiligten bessere Zukunft sehen.

Autor/in: 

IHK-Präsident
Dirk von Vopelius

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2015, Seite 3

 
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