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Italien

Avanti, avanti!

Italien © 9comeback - ThinkstockPhotos

Die Reformen der Regierung Renzi beginnen zu wirken, die italienische Wirtschaft wächst wieder.

Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Franken und Norditalien weiter ausbauen: Das ist das erklärte Ziel von Dr. Günther Kreuzer, der seit März 2015 Honorarkonsul der Italienischen Republik für Mittel- und Oberfranken ist: „Wir müssen die Werbetrommel für die Vorzüge unserer Region als Investitionsstandort rühren.“ Der Gründer der in Nürnberg ansässigen Kanzlei Dr. Kreuzer & Coll. sieht u.a. italienische Aussteller, die Nürnberg als Messestandort kennen und schätzen, als wichtige Zielgruppe.

Die Affinität zu Italien ist sowohl in der privaten als auch in der beruflichen Biografie Kreuzers eine feste Größe: Seine Großmutter stammt aus Florenz, die Sommerferien verbrachte er stets bei der Verwandtschaft in der Toskana. So lernte er fließend Italienisch. Schon als junger Anwalt hatte Kreuzer viele Italiener als Mandanten. Diese Kontakte vertiefte er während seiner langjährigen Berufstätigkeit auf Themengebieten wie Vertragsrecht, Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht und internationales Recht. Darüber hinaus engagierte er sich als Gründer und Vorstandsmitglied des deutsch-italienischen Netzwerks „Il Salotto“.

Was den Außenhandel zwischen Deutschland und Italien angeht, so gilt seit Jahren die Devise „Molto bene – sehr gut“. Der Wirtschaftskrise in den letzten Jahren zum Trotz zählt Italien – viertgrößte Volkswirtschaft und nach Deutschland zweitwichtigstes Industrieland Europas – zu den zehn wichtigsten Absatzmärkten für deutsche Exporteure: Sie lieferten 2014 Waren und Dienstleistungen im Wert von 54,5 Mrd. Euro nach Italien. Die Einfuhren aus Italien beliefen sich auf 48,5 Mrd. Euro. Für Italien ist Deutschland der wichtigste Handelspartner: Produkte „Made in Germany“ stellten 2014 einen Anteil von 15,6 Prozent an den italienischen Importen; knapp 13 Prozent aller Exporte gingen nach Deutschland. Im bilateralen Handel spielen Industriegüter eine wesentliche Rolle, vor allem Maschinen und chemische Erzeugnisse.

Die Erholung der italienischen Industrie belebt den Außenhandel: Die Einfuhr von Waren und Dienstleistungen nach Italien soll bis 2017 jährlich um circa fünf Prozent zunehmen, so die EU-Kommission. Nach den Krisenjahren zwischen 2008 und 2014 ist die italienische Volkswirtschaft erstmals wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent gestiegen; für 2016 wird mit einem BIP-Wachstum von 1,5 Prozent gerechnet.

„Das zeigt, dass die Reformen der italienischen Regierungen greifen“, kommentiert Armin Siegert, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs International, diese Entwicklung. Er betrachtet 2015 als „Wendejahr“ für die italienische Wirtschaft. Die mittelfränkischen Unternehmen hätten auch während der Krisenjahre die Kontakte zu ihren italienischen Partnern nicht abreißen lassen, wenngleich das Geschäftsvolumen leicht zurückgegangen sei. In der Liste der Außenhandelspartner der mittelfränkischen Unternehmen steht Italien auf Platz drei, hinter Österreich und der Schweiz. Etwa 1 100 Mitgliedsunternehmen der IHK Nürnberg für Mittelfranken pflegen wirtschaftliche Kontakte mit italienischen Geschäftspartnern. Diese Zahl sei in den letzten zehn Jahren ziemlich stabil geblieben, erklärt Armin Siegert. 322 dieser Unternehmen haben dauerhafte Engagements in Italien, sind also dort mit Vertretungen, Niederlassungen, Produktionsstätten oder Joint-Ventures präsent. Siegert nennt einen wichtigen Grund dafür, dass die fränkisch-italienischen Wirtschaftsbeziehungen auf hohem Niveau laufen: „Die Struktur passt.“ Die italienische Wirtschaft sei ebenfalls stark mittelständisch geprägt, gerade in der verarbeitenden Industrie. Dies mache die Zusammenarbeit einfacher.

Autor/in: 

aw.

Externer Kontakt:

Honorarkonsulat der Republik Italien
Lorenzer Platz 3a, 90402 Nürnberg
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guenther.kreuzer@kreuzer.de

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2016, Seite 24

 
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