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Wolf Butter-Back

Gehen weg wie warme Semmeln

Wolf Butter-Back © Wolf Butterback

Die Geschäftsführer Ernst Stengel, Christian Tomasch und Axel Dirschner (v.l.).

Eine Million Tiefkühlteiglinge pro Tag liefert der Fürther Backwarenhersteller an Bäckereien in 20 Länder der Welt.

Begonnen hat die fast 25-jährige Erfolgsgeschichte der Wolf Butter-Back KG mit der Unternehmensgründung in Stein durch Bäckermeister Erwin Wolf und Dagmar Kreis, die erste Mitarbeiterin und spätere Geschäftsführerin. Von Beginn an belieferten sie Handwerksbäcker mit Tiefkühlbackwaren in Premium-Qualität, damit diese ihre eigene Produktpalette ergänzen können.

„Weil Kunden beim Bäcker ganz selbstverständlich eine riesige Angebotsvielfalt erwarten, können gerade kleinere Betriebe nicht mehr alles selber herstellen“, erklärt Christian Tomasch, Geschäftsleiter Marketing und Vertrieb, die Unternehmensphilosophie: „Hier kommen unsere rund 150 verschiedenen Standardartikel ins Spiel.“

Tiefkühlteiglinge mit laminierten Teigen – also Blätter- und Plundergebäck – werden wie alle anderen Produkte bei Wolf Butter-Back ausschließlich mit reiner Markenbutter gefertigt. Das aktuelle Angebot umfasst ungefüllte und gefüllte Croissants, süß gefüllte Plunderstücke und herzhafte Snacks, Siedegebäcke wie Butter-Berliner und Donuts, sowie verschiedene Sorten Laugengebäck und Muffins: „Zu fast 90 Prozent verwenden wir Rohstoffe von regionalen oder in Deutschland ansässigen Zulieferern.“ Darüber hinaus zeichnen sich die Produkte durch ihre stark handwerklich geprägte Herstellung, eigene Füllungsrezepturen und lange Teigruhezeiten aus“, so Tomasch.

Dies alles mache den Unterschied in Geschmack und Haltbarkeit aus und sei letztendlich der Grund dafür, dass Wolf Butter-Back bei tiefgekühlten Plundergebäcken Marktführer mit einem Marktanteil von über 50 Prozent sei. Die mit dem „International Food Standard“ („higher level“) zertifizierten Vertriebswege des Fürther Unternehmens reichen bis in über 20 Länder. Kunden befinden sich hauptsächlich in Europa, aber auch in der Türkei, in Russland und sogar in Japan. „Aktuell wird rund ein Viertel des Umsatzes im Ausland generiert“, bestätigt Tomasch.

Mehrfach prämiert

Nach mehreren Stationen in Stein und Nürnberg ist Wolf Butter-Back seit dem Jahr 2000 in der Magazinstraße im Fürther Süden beheimatet. In den 25 Jahren seit der Gründung hat das Unternehmen jährlich hohe DLG-Prämierungen erhalten und dabei ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet. Überschattet wurde diese Erfolgsgeschichte von einem Trauerfall: Im Jahr 2002 verunglückte Erwin Wolfs Geschäftsführerin und designierte Nachfolgerin Dagmar Kreis tödlich. Vier Jahre später zog sich der Firmengründer aus Altersgründen aus dem Unternehmen zurück und verkaufte es an die zur Oetker-Gruppe gehörende Martin Braun-Gruppe in Hannover.

Die handwerklichen Prinzipien, denen sich der Firmengründer verpflichtet sah, tasteten auch die neuen Geschäftsleiter Axel Dirschner, Ernst Stengel und Christian Tomasch nicht an. Mit dem Bau einer zweiten großen Werkshalle im Jahr 2006 und einer umfassenden Erweiterung des Tiefkühllagers 2010 und der damit einhergehenden Verdopplung der Paletten-Stellplätze auf 5 000 wurde der Betrieb für die weitere Expansion gerüstet.

Über 500 Mitarbeiter beschäftigt Wolf Butter-Back, rund 440 von ihnen sind in der Produktion tätig, wo sie in zwei Werkshallen an zusammen elf Produktionslinien rund 20 Tonnen Butter und etwa 50 Tonnen Mehl am Tag verarbeiten. Im vergangenen Jahr wurden so rund 300 Mio. Teiglinge hergestellt, was einer Produktionsmenge von insgesamt 30 000 Tonnen jährlich oder etwa 1,2 Mio. Stück am Tag entspricht.

Bemerkenswert ist auch die Zahl der jährlichen Produktneuheiten, die die Wolf Butter-Back KG seit 20 Jahren regelmäßig auf den wichtigsten, vorwiegend inländischen Branchenmessen für Nahrungs- und Genussmittel präsentiert. Die Firma befinde sich in der glücklichen Situation, dass sie von Kunden zur Kreation neuer Produkte mehr Anregungen erhalte, als tatsächlich umsetzbar seien, so Tomasch.

Auslastungsgrenze erreicht

Aktuell hat die Produktion die Auslastungsgrenze fast erreicht, weshalb das Geschäftsleiter-Trio strategische Entscheidungen getroffen hat, die das Unternehmen bis in die 2030er Jahre bestimmen werden. Mit dem Erwerb des Nachbargrundstücks wurde die Fläche des Unternehmenssitzes um 15 000 Quadratmeter erweitert und damit fast verdoppelt. Bis Februar soll auf dem neuen Gelände ein Sozialgebäude für bis zu 800 Mitarbeiter fertiggestellt werden; ab dem Sommer entsteht daneben das neue „Werk 3“. Zusätzlich ist ein weiteres Hochregallager mit etwa 7 000 Paletten-Stellplätzen geplant, das mit modernster Kältetechnik und Wärmerückgewinnung ausgestattet ist.

Zur Inbetriebnahme der neuen Werksbereiche, die Ende 2017 erfolgen soll, und der damit einhergehenden Kapazitätssteigerung sollen auch weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Von den derzeitigen Mitarbeitern, darunter viele Bäcker und Konditoren, gehören viele schon seit zehn und mehr Jahren zum Unternehmen. Mit der Inbetriebnahme von Werk 3 sucht Wolf Butter-Back wieder neue Fachkräfte und auch zahlreiche ungelernte Produktionshelfer, so Tomasch. Angedacht ist zudem, auch die Bereiche Marketing, Innen- und Außendienst sowie kreative Anwendungsberatung auszubauen.

Autor/in: 

mag.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2016, Seite 64

 
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