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Diehl

Partner der Flugzeugindustrie

Der Nürnberger Technologie- und Rüstungskonzern Diehl hat keinen Anteil am Anstieg der deutschen Waffenexporte, so Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Diehl bei der Bilanzpressekonferenz.

Man entwickele und produziere keine Waffen, um sie dann zu verkaufen, vielmehr sei man als „Dienstleister“ in der Branche tätig. Angesichts der insgesamt verhaltenen Nachfrage und des Verkaufs des Panzerkettengeschäfts ist der Umsatz des Teilkonzerns „Defence“ im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut gesunken (um 83 Mio. auf 405 Mio. Euro). Derzeit trägt dieses Geschäftsfeld nur noch 13 Prozent zum Konzernumsatz bei, der um 70 Mio. auf 3,1 Mrd. Euro gestiegen ist.

Das neue Flaggschiff im Konzern ist die Sparte „Aerosystems“, die als Zulieferer für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing aktiv ist. Hier kletterte der Umsatz um über 80 Mio. auf 1,05 Mrd. Euro, das entspricht einem Drittel des Gesamtgeschäfts. In den letzten fünf Jahren hat sich der Umsatz des Teilkonzerns knapp verdoppelt. Beim Airbus A 350, dessen Produktion gerade angelaufen ist, zählt Diehl u. a. mit Waschräumen und Bordtoiletten für Flugzeugkabinen zu den wichtigsten Zulieferern.

Der Bereich „Metall“, dessen Umsatz mit 850 Mio. Euro weitgehend stabil blieb, produziert beispielsweise Synchronringe aus Messing und Stahl für die Automobilindustrie. Dieser Teilkonzern mischt auch bei der Elektromobilität mit und fertigt spezielle Verbindungsteile für Lithium-Ionen-Zellen. In der Sparte „Controls“ werden Steuerungseinheiten hergestellt, die sich beispielsweise weltweit in Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen finden. Darüber hinaus bringt sich Diehl im Schatten der deutschen Energiewende auch im Bereich Energie- und Gerätemanagement in Stellung. Auch das Geschäft mit digitaler Verbrauchsmesstechnik für Gas, Strom und Wasser im Teilkonzern „Metering“ verharrte weitgehend stabil bei 310 Mio. Euro. Während seit sieben Jahren das deutsche Geschäft wegen Datenschutzbedenken nicht richtig vorankommt, läuft der internationale Absatz gut.

Als Belastung für das Ergebnis, das auf 84 Mio. Euro sank, wirkten sich die Minizinsen am Kapitalmarkt aus, weil zusätzliche Pensionsrückstellungen gebildet werden mussten. Die Zahl der Mitarbeiter sank im Wesentlichen wegen des Verkaufs in der Defence-Sparte um 400 auf 15 900. Von den 11 050 Beschäftigten in Deutschland sind 3 400 in Mittelfranken aktiv, überwiegend in der Nürnberger Zentrale und im Werk Röthenbach a.d Pegnitz.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2016, Seite 66

 
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