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Neue ICE-Trasse

Schnell in die Hauptstadt

ICE-T auf Schnellfahrstrecke © Frank Barteld / Deutsche Bahn AG

Freie Fahrt: Auf dem Weg Richtung Erfurt passiert ein ICE-T die über 200 Meter lange Rehtalbrücke im südlichen Thüringer Wald.

Freigabe der ICE-Trasse nach Berlin und großer Fahrplanwechsel: Der 10. Dezember war ein bedeutender Tag für den Schienenverkehr.

Mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde nach Berlin, schneller als bisher nach Wien und Linz, zusätzliche Fahrten nach Hamburg, Rhein/Ruhr und Stuttgart: Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember rückte die Europäische Metropolregion Nürnberg auf der Schiene noch enger mit anderen wichtigen Regionen zusammen. Der neue Fahrplan bringe die größte Angebotsverbesserung für Bahnreisende in der Geschichte der Deutschen Bahn (DB) mit sich, teilte das Unternehmen mit. Etwa jeder dritte Fernzug in Deutschland sei nun auf kürzeren Wegen, mit moderneren Fahrzeugen oder zu anderen Zeiten unterwegs.

Durch die neue Schnellfahrstrecke Berlin – München erreichen Bahnreisende ab Nürnberg nun stündlich die thüringische Landeshauptstadt Erfurt in einer Stunde zehn Minuten, Leipzig in gut zwei Stunden und Berlin in rund dreieinviertel Stunden. Dreimal am Tag sind die ICE-Sprinter-Züge sogar in weniger als drei Stunden in der Bundeshauptstadt. Sie fahren um 7, 13 und 19 Uhr in Nürnberg ab und kommen aus der Gegenrichtung um 9, 15 und 21 Uhr wieder an. Mit dem ICE erreicht man Berlin passend für Geschäftstermine vor 10 Uhr, eine Rückfahrt im ICE nach Nürnberg ist bis 19.28 Uhr ab Berlin möglich. Damit seien Tagesaufenthalte in der Bundeshauptstadt künftig also problemlos machbar, die Bahn werde damit zur wettbewerbsfähigen Alternative gegenüber Auto oder Flugzeug, so die DB.

Auch Erlangen profitiert von rund 90 Minuten schnelleren ICE-Direktverbindungen nach Leipzig/Halle und Berlin. Der bisherige ICE um 6.07 Uhr ab Erlangen nach München muss aus Gründen des Fahrzeugumlaufs künftig in Nürnberg beginnen und wird dort von einem Regionalexpress um 6.02 Uhr ab Erlangen erreicht.

Die zweistündlichen ICE-Züge erreichen Linz künftig in unter drei Stunden und Wien in rund viereinviertel Stunden. Möglich wird die Beschleunigung durch neue Radachsen in den ICE-Fahrzeugen dieser Linie. Damit ist die Neigetechnik nach Angaben der Bahn wieder in vollem Umfang nutzbar, was auf der kurvenreiche Strecke durch Niederbayern die Fahrzeit um rund zehn Minuten reduziert. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ordnen zudem den Verkehr zwischen Linz und Wien neu und sparen damit weitere 15 Minuten Fahrzeit. Nur ein Fahrtenpaar – morgens aus und abends nach Wien – wird nicht beschleunigt, sondern bedient zusätzliche Halte in Österreich.

Am Tagesrand wird für Nürnberg eine zusätzliche ICE-Fahrt von/nach Rhein/Ruhr angeboten: Montags bis freitags ein ICE um 5.00 Uhr ab Nürnberg z. B. nach Frankfurt (Ankunft 7.04 Uhr), Köln Messe/Deutz (8.14 Uhr) und Essen (9.02 Uhr). Retour fährt ein ICE künftig täglich außer samstags z. B. aus Essen (18.41 Uhr) und Köln Messe/Deutz (19.30 Uhr) bis nach Nürnberg (Ankunft 22.59 Uhr). Neu sind auch ICE-Direktverbindungen in Nürnberg um 10.32 Uhr nach bzw. um 15.25 Uhr aus Hannover, Bremen und Hamburg. Damit wird eine bisherige Angebotslücke im ICE-Stundentakt von und nach Norddeutschland geschlossen.

Nach erfolgreichem Probebetrieb hat die neueste Zuggeneration ICE 4 den Regelbetrieb auf der Linie Hamburg – Hannover – Nürnberg – München aufgenommen – zunächst mit zwei Fahrten, ab Mitte 2018 dann mit vier Fahrten am Tag. Die ICE-Züge mit der modernsten Ausstattung haben 830 Sitzplätze und damit eine höhere Kapazität als bisher.

Zusätzliche Intercity-Fahrten gibt es abends von und nach Stuttgart und Karlsruhe. Folgende IC-Fahrten werden nicht wie bisher nur donnerstags, freitags und sonntags, sondern nun auch montags bis mittwochs angeboten: Der IC um 19.39 Uhr ab Nürnberg und 20.07 Uhr ab Ansbach nach Stuttgart und Karlsruhe sowie in Gegenrichtung der IC z. B. aus Stuttgart (20.07 Uhr) mit Ankunft in Ansbach um 21.49 Uhr und in Nürnberg um 22.18 Uhr. Für Ansbach wird zudem einmal am Tag eine neue umsteigefreie IC-Verbindung über Nürnberg hinaus (z. B. nach Bamberg, Jena und Leipzig) realisiert. Eine weitere Premiere gab es zum Fahrplanwechsel im S-Bahn-Verkehr: Die Linie Nürnberg – Ansbach wurde nach Dombühl verlängert, sodass sich das Angebot für Berufspendler und Schüler in Westmittelfranken verbessert.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2017, Seite 14

 
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