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Allianz pro Fachkräfte

Wie gelingt die Digitalisierung?

Welche Kompetenzen und Qualifikationen müssen Fachkräfte in der „Arbeitswelt 4.0“ mitbringen? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Jahreskonferenz der Initiative „Allianz pro Fachkräfte“, die von der IHK Nürnberg für Mittelfranken koordiniert wird.

Die 80 Vertreter von Unternehmen der Metropolregion waren sich einig, dass vor allem drei Aspekte für den Erfolg von Digitalisierungsprojekten ausschlaggebend sind: Menschen, Organisation und Technik. 

Zunächst müsse die Kommunikations- und Führungskultur stimmen, um sich dann der technischen Umsetzung zu widmen, so die Referenten übereinstimmend. Oder wie es Stephanie Schmitt-Rüth von der Fraunhofer-Arbeitsgruppe SCS formulierte: „Damit digital alles funktioniert, muss vorher analog alles passen.“ Die Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle, um die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter richtig einzuschätzen und auch ältere und weniger IT-erfahrene Mitarbeiter auf dem Weg zur Digitalisierung „mitzunehmen“.

Den Mitarbeitern muss die Angst genommen werden, Fehler zu machen, stattdessen sollten die Führungskräfte an ihre Lernfähigkeit appellieren und sie ermutigen, Neues zu wagen. Skeptischen Mitarbeitern mit Job-Verlust zu drohen, sei auf jeden Fall der falsche Weg, unterstrich Dr. Martin Ecker, Direktor des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg. Für viele Mitarbeiter sei das Thema Digitalisierung sehr abstrakt und deshalb schwer einzuschätzen, so Sabine Betz-Ungerer von der Technischen Hochschule Nürnberg. Deshalb sollte es auf die betriebliche Ebene heruntergebrochen und genauer strukturiert werden, um Ängste abzubauen.

Nina Kielmann von der Nürnberger Initiative für die Kommunikationswirtschaft (NIK e. V.) hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung von praktischen Beispielen hervor: Best Practice-Beispiele von anderen Unternehmen, die schon Schritte Richtung digitale Transformation gemacht haben, könnten den eigenen Mitarbeitern helfen, das Thema besser einzuschätzen.

Online-Forum

Genau diesem Austausch soll eine neue Online-Plattform der IHK dienen: Auf dem Web-Blog www.ihk-nuernberg.de/kompetenz40 sind Unternehmer, Wissenschaftler und Initiativen aus der Metropolregion Nürnberg dazu aufgerufen, ihre Erfahrungen zum Thema Digitalisierung zu teilen, Best Practice-Beispiele vorzustellen und sich zu informieren. Auch Projektaufrufe können dort gestartet werden. Außerdem soll das Thema Weiterbildung für die digitale Arbeitswelt breiten Raum auf der Plattform einnehmen. Auf diesem Gebiet ist bereits das Competence Center Digital Transformation (CCDT) aktiv: Unter dem Dach der Nürnberger Initiative für die Kommunikationswirtschaft (NIK) hat sich eine Gruppe von fünf Anbietern aus den Bereichen Beratung, Training und Weiterbildung zusammengefunden, die sich dem Thema Digitalisierung widmen (www.competencecenter-digitaltransformation.de).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2017, Seite 13

 
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