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Ludwig-Erhard-Zentrum

Vater des Wirtschaftswunders

LEZ_Einweihung-18052018 © Stiftung Ludwig-Erhard-Haus LEZ

Im Lernsupermarkt des LEZ: Staatsminister Joachim Herrmann, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Ehefrau Elke Büdenbender, LEZ-Initiatorin Evi Kurz, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Staatsminister Franz Josef Pschierer, Fürths Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung mit Ehefrau Heike Jung (v.l.).

Fürth würdigt Ludwig Erhard mit einem deutschlandweit einmaligen Ausstellungs- und Forschungszentrum.

Ludwig Erhard, 1897 in Fürth geboren, war eine prägende Persönlichkeit der Bundesrepublik Deutschland: Als Bundeswirtschaftsminister von 1949 bis 1963 erwarb er sich den Ruf als Vater des „deutschen Wirtschaftswunders“ und der Sozialen Marktwirtschaft. Auch wenn er als Bundeskanzler von 1963 bis 1966 weniger Fortune hatte, so gilt er doch als einer der Gründerväter der Bundesrepublik. Diese herausragende Lebensleistung wird nun im Ludwig-Erhard-Zentrum (LEZ) in Fürth gewürdigt, das am 18. Mai von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und im Beisein von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder offiziell eingeweiht wurde. Für die Öffentlichkeit wird das Zentrum ab 20. Juni geöffnet sein.

Das Ludwig-Erhard-Zentrum direkt hinter dem Fürther Rathaus umfasst zwei Teile: Erhards Geburtshaus, in dem er am 4. Februar 1897 zur Welt kam und in dessen Erdgeschoss das elterliche Textilgeschäft untergebracht war, sowie den markanten Neubau direkt gegenüber. Herzstück des Ensembles ist die 1 200 Quadratmeter große Dauerausstellung, die über das Leben Ludwig Erhards und über die jeweiligen zeitgeschichtlichen und wirtschaftlichen Entwicklungslinien informiert. Im Geburtshaus, in dessen Erdgeschoss ein Café im Stil der 1950er Jahre eingerichtet wurde, geht es um die Jahre 1897 bis 1945. Diese brachten für Ludwig Erhard manche Beschwernis mit sich: Kinderlähmung mit bleibenden Folgen, Tod des Bruders im Ersten Weltkrieg, eigene Militärzeit mit schwerer Verwundung, Weltwirtschaftskrise und Pleite des elterlichen Geschäfts. Im Neubau geht es um Ludwig Erhards Weg in die Politik, Nachkriegszeit und Währungsreform, Erhards Wirken als Bundeswirtschaftsminister und Bundeskanzler sowie insbesondere auch um die Idee der Sozialen Marktwirtschaft und deren Aktualität bis heute.

Die Dauerausstellung, die von Prof. Dr. Daniel Koerfer (Historiker an der Freien Universität Berlin) kuratiert wurde, wartet mit zahlreichen bisher unbekannten Dokumenten und Exponaten auf. Dem Besucher wird durch den Einsatz moderner Museumstechnik und an über 50 Medienstationen in lebendiger und unterhaltsamer Weise erläutert, wie die persönliche Lebensgeschichte Erhards und die Zeit- und Wirtschaftsgeschichte miteinander verwoben sind.

Zum LEZ gehören auch eine große Fläche für Wechselausstellungen, ein „Lernsupermarkt“, der Vorschul- und Grundschulkindern wirtschaftliche Kompetenzen vermitteln soll, sowie ein Forschungsinstitut mit einem Ludwig-Erhard-Stiftungslehrstuhl für Soziale Marktwirtschaft. Mit diesem Konzept sei das LEZ einmalig in Deutschland, so Evi Kurz, die als Vorstandsvorsitzende der Stiftung Ludwig-Erhard-Haus die Hauptinitiatorin des Projekts war. Das LEZ verstehe sich als interaktiver Lernort und offener Raum, um den Dialog über Zeitgeschichte, Wirtschaft und Politik zu fördern. Das Projekt kostete rund 18 Mio. Euro, die durch Bund, Freistaat Bayern, Stadt Fürth und die private Stiftung Ludwig-Erhard-Haus aufgebracht wurden.

Externer Kontakt:

Ludwig-Erhard-Zentrum
Ludwig-Erhard-Straße 6
Fürth U-Bahn-Haltestelle „Rathaus“
geöffnet ab 20. Juni: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr (Donnerstag bis 20 Uhr)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2018, Seite 12

 
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