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Flächennutzung

Auf dem Boden bleiben

Nach dem Stopp des Volksbegehrens zur Flächennutzung wirbt der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) für eine intensive und sachliche Diskussion über den Flächenverbrauch im Freistaat.

Nach dem Stopp des Volksbegehrens zur Flächennutzung wirbt der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) für eine intensive und sachliche Diskussion über den Flächenverbrauch im Freistaat. Der sorgsame und effiziente Umgang mit Flächen sei angesichts des steten Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums in Bayern eine wichtige Zukunftsfrage, so BIHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. Eine Obergrenze, wie sie das Volksbegehren vorgesehen hätte, wäre dafür aber die mit Abstand schlechteste Lösung gewesen.

Drießen nannte folgende Instrumente, um die Flächen effizienter zu nutzen: Kataster der Baulücken, maßvolle Verdichtung, Revitalisierung von Brachflächen sowie engere Zusammenarbeit benachbarter Gemeinden beim Flächenmanagement. Die Wirtschaft begrüße außerdem die Pläne der Staatsregierung für eine Entsiegelungsprämie und die Förderung der Flächenentwicklung in den Ortskernen.

Der BIHK-Chef wandte sich auch gegen Schreckensszenarien eines vermeintlichen „Flächenfraßes“: 88 Prozent der Fläche des Freistaats sind Wälder, Äcker, Naturland und Gewässer, demgegenüber nehmen Gewerbe, Industrie und Handel nur ein Prozent der Gesamtfläche in Anspruch. Einen deutlich größeren Anteil hat mit drei Prozent der Wohnbau. Außerdem sind die Siedlungsflächen zu mehr als der Hälfte unbebaut, weil Gewerbe-, Wohn- und Verkehrsflächen auch Parks, Grünstreifen und Außenflächen enthalten. Driessen unterstrich, dass die Betriebe angesichts des starken Wirtschaftswachstums der vergangenen Jahre äußerst sparsam mit Flächen umgingen. Zwischen 2011 und 2015 habe die Fläche für Gewerbe um 0,7 Prozent zugenommen, das sei deutlich weniger als bei der Wohnbebauung (plus 2,7 Prozent).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2018, Seite 121

 
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