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Was macht ein "Social Media Manager"?

Social Media_Magnet © oatawa/GettyImages.de

Mit relevanten Inhalten Kunden gewinnen: Soziale Netzwerke bieten auch kleinen Betrieben viele Möglichkeiten.

Auf Social-Media-Plattformen (Instagram, Twitter, TikTok etc.) oder über Business-Netzwerke (z. B. Linkedin, Xing) lassen sich Kunden und Interessenten zielgenau erreichen. Experten für das Social-Media-Marketing erstellen Medieninhalte und bereiten sie für diese Plattformen auf, um dadurch für Produkte oder Dienstleistungen des eigenen Unternehmens zu werben. Nach Worten von Frank Neuhaus, Dozent für Social Media an der IHK-Akademie Mittelfranken, gibt es eine klare Abgrenzung zum Online-Marketing: "Social Media ist deutlich kommunikationslastiger und dialogorientierter, während es beim Online-Marketing mehr um Vertrieb, Generierung von Kontakten und Suchmaschinenoptimierung geht."

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bieten Social-Media-Plattformen eine hervorragende Möglichkeit, um Kundenbeziehungen zu pflegen. Sie können mit relativ geringem Aufwand regelmäßig eigene Inhalte veröffentlichen bzw. branchenspezifische Inhalte teilen, sodass sie bei ihren Zielgruppen präsent sind und auf sich aufmerksam machen. Über Social Media lassen sich darüber hinaus Mitbewerber und Branchentrends beobachten. "Inhalte für Social Media sollten möglichst einzigartig und speziell auf die jeweilige Plattform zugeschnitten sein“, so Stefan Krajewski, Marketing-Manager bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Auf diese Weise ließen sich mehr Kontakte herstellen oder – marketingtechnisch ausgedrückt – mehr Leads generieren. Gemeint sind damit qualifizierte Kontakte mit Interessenten, die sich zum einen für das Unternehmen und dessen Produkte oder Dienstleistungen interessieren und zum anderen dem Werbetreibenden ihre Adressdaten (Lead = Datensatz) für einen weiteren Dialog überlassen. Durch passende Inhalte, die auf Interesse stoßen, verbessert sich auch die sogenannte Konversionsrate: Der Anteil der Nutzer steigt, die aufgrund der Inhalte auf das Unternehmen zukommen (z. B. eine Anfrage stellen, Unterlagen herunterladen, einen Kauf tätigen) und die mit einiger Wahrscheinlichkeit vom Interessenten zum Kunden werden. Als Messlatte für Social-Media-Leads dient beispielsweise die Zahl der Follower in den einzelnen Kanälen.

Die Anforderungen für Social Media-Experten steigen stetig, so die Erfahrung von Frank Neuhaus und Christine Walz, die den IHK-Zertifikatslehrgang "Social Media Manager/-in (IHK)" an der IHK-Akademie Mittelfranken als Dozenten betreuen. Das liege zum einen daran, dass regelmäßig neue Plattformen hinzukommen, wie in letzter Zeit beispielsweise TikTok oder Clubhouse. Zum anderen änderten sich auch die Nutzungsmöglichkeiten und -bedingungen der einzelnen Plattformen stetig. Die Betreiber von sozialen Netzwerken entwickelten sich auf der ganzen Welt zu Komplettanbietern, die kontinuierlich neue Funktionen integrieren. Man müsse sich angesichts der zahlreichen Plattformen heute noch mehr die Frage stellen, welche Zielgruppe auf welcher Plattform aktiv ist. „Man kann nicht mehr davon ausgehen, dass alle bei Facebook sind", so Neuhaus. "Aus meiner Erfahrung von IHK-Seminaren in elf Städten steckt der Mittelstand bei diesem Thema unverändert in den Kinderschuhen, während Konzerne überwiegend kennzahlengetrieben sind. Häufig fehlt der strategische Ansatz komplett. Viele Unternehmen sehen Social Media immer noch überwiegend als weiteren Werbekanal und sie schauen zu wenig auf Inhalte und auf den Aufbau von Communities." Das sieht auch seine Kollegin Christine Walz so: "Es wird definitiv nicht funktionieren, die einzelnen Social Nets und Communities einfach als weiteren Werbekanal zu betrachten, den man so nebenher betreuen kann." Im IHK-Lehrgang "Social Media Manager/-in (IHK)" zeigen Neuhaus und Walz auf, wie auch kleine Betriebe systematisch ein Social-Media-Marketing aufbauen und zu neuen Kundenkontakten kommen können.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2021, Seite 36

 
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