Was in der Industrie längst Standard ist, wird für die Hotellerie und Gastronomie gerade erst entdeckt: die Automatisierung von Abläufen. Das Ansbacher Hotel "Das Hürner", das von der Blank Hotel GmbH betrieben wird, setzt seit vergangenem Jahr mobile Roboter ein, um dem anhaltenden Personalmangel zu begegnen und die Beschäftigten bei körperlich anstrengenden Arbeiten zu entlasten. Dadurch sollen die Kapazitäten des Personals stärker in dem Bereich eingesetzt werden können, der am meisten zählt, nämlich im Service für die Gäste.
Denn "Das Hürner" hat wie viele andere Unternehmen im Gastronomie-, Service- und Dienstleistungsbereich mit Personalmangel zu kämpfen: Das Reinigen der Zimmer ist wegen der körperlichen Belastung und des hohen zeitlichen Drucks zwischen Ab- und Anreise der Gäste sehr herausfordernd. Die Wägen mit Wäsche und Reinigungsmitteln sind schwer zu manövrieren, zudem kostet es viel Zeit, Zimmer und Flure zu saugen und nass zu wischen. Auch in den Tagungsräumen gibt es einige mühevolle Aufgaben, beispielsweise weil Stühle und schwere Tische öfter am Tag umgestellt werden müssen.
Aus diesem Grund beteiligte sich das Ansbacher Hotel im vergangenen Jahr an einer Potenzialanalyse, die vom Mittelstand-Digital Zentrum Augsburg, dem Digitalen Gründerzentrum AnsWerk in Ansbach und dem Fraunhofer-Instituts für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik (IGCV) mit Sitz in Augsburg durchgeführt wurde. Dabei wurde getestet, wie man mobile Roboter im Hotelbetrieb einsetzen kann. Diese sollten beispielsweise die Zimmer saugen und wischen. Dabei zeigte sich: Selbst wenn die Roboter nicht so schnell wie die Beschäftigten arbeiten, können sich letztere dennoch anderen Tätigkeiten widmen, z. B. dem Service und direkten Austausch mit den Gästen. Geschäftsführer Jens Blank ist mit den bisherigen Erkenntnissen aus dem Projekt zufrieden, das für ihn ein Startschuss war, Automatisierung zur Unterstützung der Beschäftigten einzusetzen. Denn diese freuten sich auf die Hilfe durch die Systeme, gerade in Zeiten eines starken Personalmangels, so der Hotelchef. Für seinen Betrieb möchte er weiterhin ausprobieren, welche Modelle sich für welche Anwendungszwecke eignen und dazu auch künftig mit dem Mittelstand-Digital Zentrum, dem AnsWerk und dem Fraunhofer-IGCV zusammenarbeiten.
