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Editorial

Europa zählt!

Wenn es um das Thema EU geht, verdreht mancher Unternehmer die Augen.

Zu viele negative Assoziationen kommen auf: kleinteilige Regulierungen, überbordende Bürokratie, unnötige Berichtspflichten. Als IHK platzieren wir diese Probleme, die unsere Wirtschaft lähmen, in vielen Gesprächen – sowohl über die DIHK-Vertretung in Brüssel als auch in persönlichen Gesprächen mit EU-Akteuren.

Bei aller Kritik sollten wir uns aber alle auch daran erinnern, welch herausragende Bedeutung die europäische Einheit für unsere Wirtschaft und unser Land hat (siehe Seiten 24/25 in dieser WiM). Über die Hälfte der deutschen Im- und Exporte findet innerhalb der EU statt, dank des gemeinsamen Binnenmarkts ohne Zölle und mit wenigen Handelshürden. Die Schengen-Abkommen erleichtern Dienstreisen und den Warenverkehr. Allein der deutsche Außenhandel mit den damals beigetretenen acht östlichen Mitgliedsstaaten hat sich in den letzten 20 Jahren vervierfacht. Der Euro als gemeinsame Währung von 20 EU-Staaten erspart Umtauschgebühren und beseitigt Wechselkursrisiken.

Vor allem hat die EU als Friedensprojekt für eine historisch einmalige politische Stabilität auf unserem Kontinent gesorgt.

Wie wichtig diese Stabilität ist, zeigt sich in diesen kriegerischen Zeiten ganz besonders. Zudem ist in vielen EU-Ländern der Rechtspopulismus auf dem Vormarsch. Vermeintlich nationale Interessen werden gegen die europäische Idee ins Feld geführt. Das kann als Wirtschaft nicht in unserem Interesse sein.

Bei den Europawahlen am 9. Juni können Sie mit ihrer Stimme dafür sorgen, dass in Europa die richtigen Weichen gestellt werden. Überlassen wir das Feld nicht den Scharfmachern. Lassen Sie uns Europa mitgestalten!

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2024, Seite 3

 
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