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Auto- und Reiseclub feiert Jubiläum mit 120 000 Mitgliedern

Bei der Gründung 1928 wollte der im mittelfränkischen Bad Windsheim beheimatete Auto- und Reiseclub Deutschland ARCD, damals noch unter dem Namen KVDL (Kraftfahrer-Vereinigung Deutscher Lehrer), den Lehrern die Haltung eines Autos wirtschaftlich erleichtern. Inzwischen ist er für alle Berufsgruppen offen und zählt bundesweit 120 000 Mitglieder. Zwei Mio. Kunden und Versicherungsnehmer nehmen die Assistance-Leistungen des ARCD heute in Anspruch. Man sei immer noch kein Massenclub, sondern lege Wert auf individuelle Betreuung, heißt es in einer Mitteilung zum Jubiläum. Aus dem letzten Vergleich der Automobilclubs der Stiftung Warentest 1999 ging der ARCD als Sieger hervor: In den Bereichen Information und Pannenhilfe erhielt er die Note „sehr gut“, lediglich bei der schriftlichen Beratung, bei der er mit „befriedigend“ abschnitt, standen zwei Clubs besser da.

Seit 1986 ist in dem in 80 Ortclubs und neun Landesverbände gegliederten Automobilclub ein In- und Auslandsschutzbrief für Mitglieder obligatorisch, was zur Folge hatte, dass die clubeigenen Notrufzentralen ausgebaut werden mussten. Heute arbeiten in Bad Windsheim 105 Personen für den ARCD, ein mehrsprachiges Team nimmt in der Notrufzentrale Anrufe entgegen, 1 600 Unternehmen sind für die Pannenhilfe vertraglich mit dem Club verbunden. Zu den Leistungen des ARCDs gehören außerdem Auskünfte über die Staus auf bundesdeutschen Autobahnen sowie die Lage an den wichtigsten Grenzübergängen. Auch Wettermeldungen können abgefragt werden. Gebrauchtwagenschätzung, Kfz-Prüfaktionen und Sicherheitstraining für Pkw-Fahrer gehören ebenso zu den Leistungen des Clubs wie Beratung bei der Reise und Urlaubsversicherungen.

Im Laufe seines 75-jährigen Bestehens hat der Club einige Namensänderungen hinter sich gebracht. Nachdem der KVDL nach der Gleichschaltung aller Vereine 1938 seine Tätigkeit einstellte, wurde er erst zehn Jahre nach Kriegsende von ehemaligen Mitgliedern als KVDB (Kraftfahrer-Vereinigung Deutscher Beamte) neu gegründet, wobei dem ganzen Öffentlichen Dienst der Beitritt freistand. 1977 kam der KVDB allgemein hinzu, der sich bei den Mitgliedern nicht mehr nur auf den Öffentlichen Dienst beschränkte und 1981 in Automobil- und Reiseclub ARC umbenannt wurde. Dadurch wurde auch dem wachsenden Stellenwert des Touristikbereichs in der Clubarbeit Rechnung getragen. Nach der Wiedervereinigung kam ein neuer Club für Mitglieder aus den neuen Ländern hinzu, der Auto- und Reiseclub Deutschland ARCD, unter dessen Namen sich vor zehn Jahren ARC, KVDB und ARCD zusammengeschlossen haben. Und auch wenn der Club sich heute im Namen nicht mehr auf eine bestimmte Berufsgruppe festlegt, erinnert die Mitgliederstruktur doch an die Ursprünge: Der ARCD rekrutiert seine Mitglieder immer noch zu 82 Prozent aus dem Öffentlichen Dienst.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2003, Seite 47

 
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