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Automatisierungsbranche ist optimistisch

Für die letzten Monate des Jahres 2004 und den Beginn des Jahres 2005 gibt es deutliche Anzeichen für eine weiterhin gute Konjunkturentwicklung in der elektrischen Automatisierung, so die Einschätzung des ZVEI-Fachverbandes Automation anlässlich der Messe SPS/IPC/Drives 2004 (siehe Messebericht, Seite 11) in Nürnberg. Der Umsatz der Unternehmen in Deutschland sei im ersten Halbjahr 2004 um gut acht Prozent gewachsen, Auftragseingang und Produktion jeweils um etwa sieben Prozent gestiegen. Nach rückläufigem Geschäft in den Jahren 2001 und 2002 sowie leichtem Wachstum im Jahr 2003 sei das für die Branche ein guter Fortschritt.

„Wir erwarten auch zu Beginn des Jahres stabile Auftragseingänge in der Automatisierungsindustrie“, sagte Dr. Gunther Kegel, Vorstandmitglied des Fachverbands. Das Wachstum komme erneut stärker aus dem Ausland als aus dem Inland. Der Export sei im ersten Halbjahr 2004 um 12,8 Prozent auf 7,5 Mrd. Euro gestiegen, während sich der Inlandsumsatz lediglich um 4,8 Prozent auf über zehn Mrd. Euro erhöht habe. Die Auftragseingänge aus dem Ausland hätten in diesem Zeitraum mit plus 14,6 Prozent ebenfalls wesentlich stärker zugenommen als aus dem Inland mit einem Plus von lediglich 1,9 Prozent.

Wachstumsmotoren für die deutsche Industrie sind nach Angaben des ZVEI die „emerging markets“ China, Russland, Südostasien, Lateinamerika und Mittlerer Osten. Auch die Exporte in die USA legten deutlich zu. Dennoch bleibe Europa mit über 50 Prozent der Exporte der „Heimatmarkt“.

Am Produktionswachstum der deutschen Industrie von sieben Prozent in den ersten drei Quartalen 2004 haben alle Teilsegmente der Automatisierung Anteil: Sieben Prozent Wachstum verzeichneten die Messtechnik und Prozessautomatisierung, acht Prozent die Schaltgeräte, Schaltanlagen und Industriesteuerungen sowie fünf Prozent die elektrischen Antriebe. Während das Inland in den ersten Quartalen 2004 stagnierte, ist der Exportanteil an der deutschen Produktion auf jetzt 71,4 Prozent gestiegen.

Die deutsche Industrie hat im Jahr 2003 einen unveränderten Anteil von 13 Prozent am Weltmarkt von insgesamt 203 Mrd. Euro, während der deutsche Markt nur neun Prozent der Produkte nachfragte. Deutschland sei damit nach wie vor starker Netto-Exporteur elektrischer Automatisierungstechnik, so der ZVEI.

Klassifizierungssystem für Dienstleistungen
In der Automation sieht man sich steigenden Ansprüchen der Fertigungs- und Prozessindustrien an die Produktivität, Flexibilität und Zuverlässigkeit ihrer Maschinen und Anlagen und gleichzeitig einem Trend zur Kernkompetenz-Orientierung gegenüber. Dienstleistungen wie Service, Instandhaltung oder Reparatur für Anlagen und Systeme werden zunehmend vergeben bzw. outgesourced. Um hier die Differenzierungs- und Vermarktungs-Möglichkeiten für Anbieter zu verbessern, hat der ZVEI-Fachverband Automation ein Klassifizierungssystem für Dienstleistungen in der Automation entwickelt und auf der Messe SPS/IPC/Drives vorgestellt. Unternehmen, die sich dieser Klassifizierung anschließen, können dies mit einem geschützten Logo deutlich machen. Zum Startschuss für diese Dienstleistungsinitiative des ZVEI haben bereits 40 Unternehmen den zu Grunde liegenden „Code of Conduct“ unterzeichnet.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2005, Seite 36

 
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