Nürnberg einer der Top-Standorte im Konzern

Personaldienstleister sind bekanntermaßen ein guter Indikator für die kommenden Trends auf dem Arbeitsmarkt. Die DIS Deutscher Industrie Service AG mit Hauptsitz in Düsseldorf ist mit ihren bundesweit rund 6 500 Mitarbeitern eigenen Angaben zufolge eines der fünf größten Unternehmen der Branche und kann deshalb eine Prognose wagen: Vorsichtiger Optimismus für das Jahr 2005, aber noch kein großer Sprung nach vorne auf dem Arbeitsmarkt. So fasst Heinrich Florian, Leiter der Niederlassung Nürnberg des DIS-Geschäftsbereichs Industrie, die Erwartungen für die kommenden Monate zusammen.

Nürnberg ist mit rund 300 Mitarbeitern, die bei den Kundenunternehmen eingesetzt sind, einer der sechs größten der bundesweit 66 Standorte der DIS AG. Die Dependance, die mit den Außenbüros Dinkelsbühl und Bamberg im Wesentlichen Mittelfranken sowie Teile Oberfrankens und der Oberpfalz abdeckt, merkt im direkten Vergleich zu manch anderen Standorten, dass sich der fränkische Arbeitsmarkt etwas schleppender erholt als andernorts. Dennoch ist man in Nürnberg mit der geschäftlichen Entwicklung sehr zufrieden. Die gesamte Unternehmensgruppe hat bundesweit im vergangenen Geschäftsjahr 265 Mio. Euro umgesetzt, das waren 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Zu diesem Rekordergebnis habe auch der Standort Nürnberg beigetragen. Für die dynamische Entwicklung der DIS AG spreche zudem, dass im letzten Jahr deutschlandweit rund 600 neue Stellen geschaffen wurden.

Für diesen Erfolg, der trotz der nur verhalten wachsenden Gesamtwirtschaft erzielt wurde, sieht man bei DIS folgende Gründe: Da man sich auf die Vermittlung höherqualifizierter Fach- und Führungskräfte spezialisiert habe, sei das Geschäft nicht so stark konjunkturabhängig. Erfreulich sei auch, dass sich das Image der Zeitarbeit in den letzten Jahren deutlich verbessert habe und sich beispielsweise zahlreiche Hochschulabsolventen mit glänzenden Studienabschlüssen bewerben. Zudem unternehme man große Anstrengungen, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Einer Umfrage der Zeitschrift „Capital“ zufolge zählte die DIS AG im Jahr 2003 zu den 50 besten Arbeitgebern in Deutschland. Niederlassungsleiter Heinrich Florian sieht durch die Unternehmensentwicklung die Richtigkeit der Strategie bestätigt: „Wir verstehen uns schon lange nicht mehr als klassisches Zeitarbeitsunternehmen, sondern konzentrieren uns auf die Vermittlung von Fachkräften und auf strategisches Personalmanagement.“ Dazu gehört u.a. auch die komplette Abwicklung von anspruchsvollen Projekten. Diese Strategie setzt ein umfangreiches Weiterbildungs-Programm voraus, das bei DIS in den letzten Jahren stetig ausgebaut wurde.

Das Portfolio der DIS gliedert sich in die Sparten „Industrie“ (verantwortlich in Nürnberg: Heinrich Florian), „Office & Management“ (Ira Jantzen), „Information Technology“ (Alexander Strobel) und „Finance“ (Wolf-Dietrich Birk). Der Bereich Ingenieurdienstleistungen wurde in Franken durch die Übernahme der Nürnberger encad Ingenieurgesellschaft mbH vor einem Jahr deutlich gestärkt. Diese Übernahme ließ nicht nur den Umsatz der DIS AG in Nordbayern steigen. Man binde damit die wichtige Kundengruppe der Technologieunternehmen auch im Personalgeschäft enger an sich, so Heinrich Florian. Die DIS bringt ihr Know-how ein, wenn ein Kunde externe Spezialisten (z.B. für Software-Entwicklung, Datenbanken, Systemadministration oder IT-Sicherheit) benötigt, um ein Projekt auszulagern. Die encad-Ingenieure sind schwerpunktmäßig in Fahrzeugbau, Maschinen- und Anlagenbau, in Elektro- und Automatisierungstechnik sowie in der Hard- und Software-Entwicklung tätig.

Die heute im SDAX und im Mittelstandsindex GEX geführte AG wurde 1967 als GmbH gegründet. Zur Gruppe gehören neben den beiden Ingenieurdienstleistern encad und euro engineering AG als weitere Tochterunternehmen die DIS AG Österreich, die Personal Innovation GmbH, die DIS Interim Management GmbH und die DIS Consulting GmbH.

bec.