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Hochkomplexe Gießerei-Technik

Die Firmengruppe Heunisch in Bad Windsheim, die vor kurzem ihr 25-jähriges Jubiläum feierte, ist auf anspruchsvolle Gussarbeiten spezialisiert und erzielt mit rund 1 040 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 100 Mio. Euro. Das Unternehmen entstand 1980 durch die Übernahme der in Konkurs gegangenen Gießerei Schmotzer, 1984 folgte der Kauf der Gießerei Hofmann in Bad Windsheim. Vor zwei Jahren wurden die beiden Betriebe in Bad Windsheim, wo über die Hälfte der Mitarbeiter tätig ist, an einem Standort zusammengeführt.

Zur Gruppe gehören außerdem Gießereien in Steinach/Thüringen und im tschechischen Asch, die in den 90er Jahren zugekauft wurden. Durch die Übernahmen habe man die Produktpalette deutlich erweitern und sich als Systemanbieter profilieren können, so Geschäftsführerin Dr. Christiane Heunisch-Grotz, die das Unternehmen zusammen mit Firmengründer Wolfgang Heunisch und Daniel von Arb leitet. Am Standort Bad Windsheim werden schwerpunktmäßig komplexe Produkte im Grau- und Sphäroguss in mittleren und großen Serien gefertigt, der Standort Steinach ist in der Gruppe zuständig für Einzelteile und Kleinserien mit Stückgewichten bis zu 3,5 Tonnen. In Asch ist die Aluminium-Kokillen-Gießerei angesiedelt. Die Kunden der Heunisch-Gruppe kommen aus zahlreichen Industriebranchen: Hersteller von Lkw, Traktoren und Marinetechnik gehören ebenso dazu wie Kältetechnik, Bergbau und Maschinenbau.

Beliefert werden vorwiegend Kunden im Inland, die Exportquote von 28 Prozent soll jedoch gesteigert werden. Wichtige Märkte für Heunisch sind außer den EU-Ländern die USA, China und Brasilien, verstärkte Anstrengungen unternimmt der Vertrieb derzeit in Italien und Skandinavien. Erfolgreich etabliert habe man sich im In- und Ausland mit dem Geschäftsfeld Motorenguss.

Nach Unternehmensangaben ist die Gießerei-Branche derzeit einerseits geprägt durch einen harten internationalen Preiskampf und andererseits durch gestiegene Preise für Roheisen, Schrott und Energie. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, konzentriere man sich auf die Fertigung hochkomplexer, anspruchsvoller Gussteile, die nicht ohne weiteres im Ausland hergestellt werden können. Durch ständige Weiterentwicklung der Produkte und ein durchgängiges Innovationsmanagement sehe man sich im internationalen Wettbewerb gut aufgestellt, so die Geschäftsführung. Man arbeite intensiv mit Hochschulen zusammen, engagiere sich für die Ausbildung von Studenten und beteilige sich regelmäßig an Forschungsprojekten. Auch die Ausweitung der Produktionskapazitäten in den letzten Jahren habe die Position am Markt gestärkt, so wurden in der Gießerei in Bad Windsheim im vergangenen Jahr erstmals über 64 000 Tonnen an Gussprodukten hergestellt. Alle Werke der Gruppe verfügen über eine Jahreskapazität von insgesamt fast 90 000 Tonnen. Seit 1997 wurde ein umfangreiches Investitionsprogramm von rund 30 Mio. Euro umgesetzt (u.a. für hochspezialisierte Computertechnik wie CAD, CAM, CNC-Maschinen und lasergesteuerte Putzroboter). Alleine sechs Mio. Euro der Investitionssumme gingen in den Umweltschutz, dem man sich durch den Standort im Kurort Bad Windsheim in besonderer Weise verpflichtet fühle.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2005, Seite 42

 
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