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Jaguar Woman

Japanische Kampfkunst für Frauen

Vera Smitt hat sich einen Traum erfüllt und eröffnete Anfang letzten Jahres in Fürth die Kampfkunstschule Jaguar Woman. Die Schule, die Frauen in der japanischen Kampfkunst Aikido unterrichtet, sei bundesweit eine der wenigen dieser Art und im Großraum Nürnberg einzigartig. Die Jungunternehmerin ist mit dem Erfolg zufrieden, das erste Jahr sei wirtschaftlich gut verlaufen.

Aikido habe mit Kampfsport nichts zu tun, denn der sei auf Konflikt und Wettkampf ausgerichtet. Dagegen lasse der Aikido-Kampfkünstler den Angriff zu, sorge aber dafür, dass er ins Leere läuft. Entsprechend lernen die trainierenden Frauen, mit Schwert, Stock und Messer umzugehen. Eingeübt werden Abwehr- und Sicherungstechniken gegen einen oder mehrere Angreifer. Die Frauen nehmen mit einem Halbjahresticket oder einer Zehner-Karte an Aikido, Tai Chi, Stock- und Säbelkampf oder Taekwondo teil. Zusätzlich bietet Smitt, die bereits rund 20 Jahre Aikido trainiert, an Projekttagen Kurse für Schülerinnen an. Männer unterrichtet sie nicht, weil angesichts der physischen Kraftunterschiede die Frauen frustriert würden.

Die ehemalige Chemieingenieurin hatte ihren Beruf vor rund acht Jahren aufgegeben, eine Heilpraktikerausbildung gemacht und danach eine Shiatsu-Praxis in Fürth eröffnet. "Aikido ist in gewisser Weise ein spiritueller Weg", bei dem es nicht nur um die Bewegung, sondern auch um Selbstreflexion gehe. Das Training für Körper und Geist helfe, die eigenen Räume zu sichern. Im Gegensatz zum reinen Fitness-Training, das laut der Aikido-Lehrerin eher zu einer Spaltung führe. Die begeisterten Teilnehmerinnen entwickelten Kraft und Stärke und bauten ihr Selbstbewusstsein aus. Ihre Erfahrung: Frauen werden nicht mehr auf der Straße angegriffen, "weil sie durch ihren Auftritt aus dem Beuteraster fallen". Außerdem erklären die Kursteilnehmerinnen, zu denen auch Führungskräfte und Unternehmerinnen gehören, dass sie durch das Training ausgeglichener und gelassener werden. Mit der Wellness-Bewegung will Vera Smitt aber nicht in Verbindung gebracht werden. Es gebe dort zwar viele gute Ansätze, aber auch viele Übertreibungen.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2009, Seite 52

 
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