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Energieeffizienz

Einsparung mit System

Die neue Norm DIN EN 16001, die die Anforderungen an ein betriebliches Energiemanagementsystem beschreibt, ist am 1. August 2009 in Kraft getreten.

Ein Energiemanagementsystem soll die Unternehmen in die Lage versetzen, den Energieverbrauch systematisch und kontinuierlich zu reduzieren. Die in Deutschland und Europa gültige Norm enthält neben den Anforderungen an Energiemanagementsysteme auch eine Anleitung zur Umsetzung in der betrieblichen Praxis. Zwar findet sich darin keine Referenzübersicht zur Umweltmanagement-Norm ISO 14001 oder zur Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001, erfahrene Beauftragte für das betriebliche Qualitäts- und Umweltmanagement erkennen aber die Managementsystematik sofort. Wichtig aus Sicht der Wirtschaft ist, dass diese Norm kompatibel ist mit der europäischen Umweltaudit-Verordnung (kurz: EMAS) zum gesetzlich verankerten, freiwilligen Aufbau von Umweltmanagementsystemen in Organisationen.

Zu den Anforderungen gehören u.a.:

  • betriebliche Energiepolitik
  • Planung, Ermittlung und Überprüfung der Energieaspekte
  • rechtliche Verpflichtungen und Zielsetzungen
  • Aufbau- und Ablauforganisation
  • Überprüfung, Überwachung und Messung der Energieaspekte
  • Überprüfung des Energiemanagementsystems durch die Unternehmensleitung mit Mindest-Kenngrößen und -Ergebnissen.

Die Abfolge der betrieblichen Maßnahmen wird mit „Plan – Do – Check – Act“ beschrieben und ist auf Energieverbräuche zugeschnitten. Die strategischen und die operativen Energieziele sind dabei detaillierter formuliert als in der ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme. So konzentriert sich der kontinuierliche Verbesserungsprozess auf die Steigerung der Energieeffizienz im Unternehmen. Dies ist das vorrangige Ziel der neuen Norm DIN EN 16001:2009.

„Die Erfahrung zeigt, dass sich der Energieverbrauch durch Energiemanagement um 20 Prozent und mehr senken lässt, und dies zu vertretbaren Kosten“, berichtet Dr.-Ing. Robert Schmidt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation|Umwelt. „Nicht selten können pro realisiertem Energieprojekt mehr als 400 bis 500 Megawattstunden pro Jahr eingespart werden.“ Damit unterstütze die privatwirtschaftliche Norm die Ziele des Nationalen Energieeffizienzplanes vom Oktober 2008. Energieeffizienz in Unternehmen sei angesichts steigender Energienachfrage in Schwellen- und Entwicklungsländern und langfristig steigenden Rohstoff- und Energiepreisen ein bedeutender Standortfaktor, so Schmidt.

Internationale Normung
Das European Committee for Standardization (CEN) hat auf europäischer Ebene den neuen Standard für Energiemanagementsysteme verabschiedet. Aktuell laufen die Bemühungen, die ISO 50001 und die DIN EN 16001 zu harmonisieren. Die aktuellen Entwicklungen der ISO 50001 können unter www.iso.org verfolgt werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2009, Seite 14

 
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