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Gemeinsam anpacken

Die Pleite der Quelle ist ein harter Schlag für unsere Region. Wir verlieren ein Unternehmen, das das deutsche Wirtschaftswunder maßgeblich mitgestaltet hat und mit identitätsstiftend für unseren Wirtschaftsraum war.

Tausende Mitarbeiter verlieren plötzlich ihren Arbeitsplatz. Ihnen muss unsere besondere Sorge gelten. Beeindruckend ist in dieser schweren Lage die Solidarität der regionalen Wirtschaft. Zahlreiche Unternehmen bieten Stellen für arbeitslos gewordene Quelle-Mitarbeiter an, insbesondere auch für die Auszubildenden. Wir werden gemeinsam mit Arbeitsagentur und Handwerkskammer alles tun, damit alle Quelle-Azubis ihre Ausbildung fortsetzen können. Wir gehen als IHK mit gutem Beispiel voran, übernehmen zwei Auszubildende und bilden damit über Bedarf aus.

Es geht ein Ruck durch unsere Region. Unternehmen, Politik und Medien machen sich mit großem Engagement daran, die schwierige Lage zu meistern. Für diesen Einsatz danke ich ganz herzlich. Selbstbewusstsein können wir aus der Tatsache beziehen, dass wir in den letzten zwei Jahrzehnten schon einige große Herausforderungen bewältigt haben: Die Umwidmung von Militärstandorten, der große Arbeitsplatzverlust bei Grundig und AEG, der Strukturwandel von der Industrie zu den Dienstleistungen. Politik und Wirtschaft haben in enger Abstimmung gehandelt, sodass unsere Region heute wettbewerbsfähiger dasteht als zuvor.

Das wird uns auch diesmal wieder gelingen. Wir leisten als IHK unseren Beitrag. Wir arbeiten in der Arbeitsgruppe der Bayerischen Staatskanzlei mit, die in Kürze konkrete Projekte für die Strukturförderung in der Städteachse Nürnberg/Fürth vorlegen wird. Damit diese Projekte eine spürbare Wirkung für Investitionen und Beschäftigung entfalten, muss die Bayerische Staatsregierung nun auch umfassende Finanzierungszusagen machen.

Neben den vielfältigen Initiativen, die jetzt angelaufen sind, sollte uns auch die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage Mut machen. Die Wirtschaft nimmt langsam wieder Fahrt auf. Mit dem zaghaften Aufschwung löst sich die Wirtschaftskrise noch nicht in Luft auf. Er gibt uns aber Rückenwind, um die aktuellen Probleme zu bewältigen. Packen wir es gemeinsam an!

Autor/in: 
IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2009, Seite 3

 
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