Die Initiatoren des „excellence center nürnberg“ (ecn) bieten Unternehmen aktuelles Wissen zur hohen Kunst des Managements. Von Werner Ebert
Ist Excellence noch ein Thema? Gibt es neue Chancen durch das EFQM Excellence Modell 2010? Eindeutig ja, denn Excellence ist kein Luxus für Wenige, sondern eine intelligente Überlebensstrategie. Es geht auch nicht um eine hoch komplizierte Wissenschaft, sondern jedes Unternehmen, jede Organisation kann damit beginnen. Die Initiatoren des „excellence center nürnberg“ (ecn) sind überzeugt, dass das Excellence-Konzept infolge der wirtschaftlichen Verwerfungen der letzten beiden Jahre weitere Verbreitung finden wird.
Aktueller Hintergrund für diese Einschätzung ist auch, dass seit Anfang 2010 ein erneuertes EFQM-Modell in Kraft ist, das sich in drei Bereichen besonders vom alten Modell abhebt: Es legt erstens noch mehr Wert auf strategische Ziele und darauf, dass sich etwa Prozess- und Ressourcen-Management an der Unternehmensstrategie orientieren. Zweitens ermöglicht EFQM 2010 einem Unternehmen noch mehr, die eigene Lage sicher einzuschätzen. Neben den Finanzergebnissen ist es nämlich wichtig, die Akzeptanz und Zufriedenheit bei Kunden, Mitarbeitern oder wichtigen gesellschaftlichen Gruppen im Hinblick auf Effektivität und Effizienz zu erfassen und für diese Ergebnisse eine gute Balance zu finden. Und drittens wurde das Thema Nachhaltigkeit als unternehmerisches Konzept mit zunehmender Attraktivität, nicht zuletzt durch ecn-Initiative nun sehr gut im Modell verankert. Damit können Vorstände, Geschäftsführer oder Verwaltungsleiter ein noch wirkungsvolleres Werkzeug nutzen, um mit geringem Zusatzaufwand eine Strategie der Nachhaltigkeit umzusetzen und gut für die nächste Krise gewappnet zu sein.
In den letzten Jahren nutzte eine Reihe von Unternehmen aus der Metropolregion Nürnberg das Modell, um die eigene Marktposition zu verbessern und sich erfolgreich beim deutschen Excellence Preis, dem „Ludwig-Erhard-Preis“, zu bewerben. Zu nennen sind hier die Firmen TNT Express, Obi, Landhotel Schindlerhof in Nürnberg oder delphi automotive systems in Neumarkt. Ein überzeugter Verfechter des Excellence Ansatzes ist Norbert Trebing, Leiter der TNT-Niederlassung Nürnberg, der gerne darauf verweist, dass sein Unternehmen dadurch die Krise besser überstehen und die Leistungsfähigkeit in allen Unternehmensbereichen konstant hochhalten und in wenigen Bereichen sogar noch steigern konnte.
Interessierte Firmen tauschten sich auch am 30. September in Altdorf bei der Technischen Akademie Wuppertal (TAW) im jährlich stattfindenden „excellence forum“ des ecn aus. Bei dem Thema „Geheimnis Kunde – Nachhaltiger Geschäftserfolg durch emotionale Kundenbindung“ ging es vor allem um die Frage, wie eine längerfristige Kundenbindung mit dem Excellence Ansatz geschaffen werden kann. Impulsreferentin Ingrid Hofmann, Geschäftsführerin und Inhaberin Hofmann Personal in Nürnberg, fasste ihr Engagement in diesem Bereich so zusammen: „Den Excellence-Ansatz und das EFQM-Modell habe ich für mich seit Jahren als hilfreiches Instrument erkannt, um mein Unternehmen erfolgreich entwickeln und wachsen zu lassen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man den Anschluss an die neuesten Entwicklungen verliert und sie dann nicht mitgestalten kann, sondern eher durch überraschende Entwicklungen gestaltet wird“. Das Konzept des „excellence forum nürnberg“ sieht vor, dass sich die Teilnehmer mittels ungewöhnlicher und kreativer Workshop-Methoden (z.B. Metaphern, szenische Darstellungen oder Imaginationen) intensiv in das Thema vertiefen.
