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NürnbergMesse

Vertraute Formen

NürnbergMesse Halle 3C © NuernbergMesse GmbH / Zaha Hadid Architects

Die neue Halle 3C von Zaha Hadid wird mit der bekannten Deckenkonstruktion beeindrucken.

Das Messegelände steht vor einem großen Umbau. Den Anfang macht ein Neubau aus der Feder einer bewährten Partnerin.

Von einem „städtebaulichen Schmuckstück“, einem „großen Erfolg“ und „Filetstück“ ist die Rede, wenn die Geschäftsführer der NürnbergMesse, Peter Ottmann und Dr. Roland Fleck, von „ihrer“ neuesten Messehalle 3A schwärmen. Die Halle, die von der international bekannten Architektin Zaha Hadid entworfen und im Jahr 2014 eröffnet wurde, sei auch bei den Messebesuchern aufgrund des angenehmen Raumklimas hoch im Kurs. Für seine Energieeffizienz wurde der Bau von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet.

Weil die Halle so gut ankommt, wollen Fleck und Ottmann eine auf den ersten Blick baugleiche Halle an das andere Ende der sogenannten Südachse stellen. Der Bau der Halle 3C – ebenso entworfen von Hadid – soll im Frühjahr beginnen und bis zum vierten Quartal 2018 abgeschlossen sein. Die Kosten sollen sich „proportional“ zur 3A bewegen, so Fleck. Weil für die Halle ein Parkplatz weichen muss, kommen Kosten für Trassenverlegungen hinzu, sodass sich die Gesamtinvestition auf 70 Mio. Euro beläuft. Die Kosten will die Messe wie schon bei der Schwesterhalle vollständig aus eigenen Finanzen stemmen.

Strategisch nimmt die 3C eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Messe ein. Viele der 15 Hallen gibt es seit Eröffnung der Messe im Jahr 1973. Um den Messestandort wettbewerbsfähig zu halten, sind an vielen Stellen Sanierungs- oder Baumaßnahmen notwendig. Die dadurch wegfallende Ausstellungsfläche soll die neue 3C als „Pufferhalle“ mit 10 000 Quadratmetern ausgleichen. Ziel ist es, während des gesamten Umbaus nicht weniger als 170 000 Quadratmeter vorhalten zu können, so Ottmann.

Während in der Heimat die Bagger anrollen, treiben Fleck und Ottmann die Internationalisierung weiter voran. „Genau zum richtigen Zeitpunkt“ und mit großem Erfolg habe in Moskau zum ersten Mal die Getränkefachmesse Beviale Moscow stattgefunden. Von einer „Goldgräberstimmung“ berichtete Fleck nach seinem Besuch im Iran. Seit einem Jahr betreiben die Messeveranstalter in Teheran eine Auslandsvertretung, die im Iran, im Irak und in Aserbaidschan für Messen in Nürnberg wirbt. Auf Eis gelegt wurden dagegen die Pläne für ein Engagement in Istanbul. Dort wollten sich die Nürnberger an einem türkischen Messeunternehmen beteiligen. Aufgrund von Sicherheitsbedenken habe man das Projekt zurückgestellt. „Nur wenn sich Menschen ohne Furcht treffen können, kommen sie zu Messen“, formulierte Fleck.

Nach wie vor ungebrochen scheint der „Wohlfühlfaktor“ auf den Nürnberger Messen zu sein. Im Krisenjahr 2015 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 195 Mio. Euro, dem höchsten Wert in einem ungeraden Jahr seit der Gründung. Die Veranstaltungen entwickelten sich „prächtig“, so Ottmann. So verzeichneten die Messeveranstalter einen Zuwachs an internationalen Ausstellern (plus vier Prozent) und Fachbesuchern (plus sechs Prozent), gleichzeitig wuchs die Standfläche um fünf Prozent. Mit Blick auf das neue Jahr rechnen Fleck und Ottmann erneut mit einem Umsatzrekord: 2016 wollen sie die „magische Schwelle“ von 250 Mio. Euro überschreiten.

Wirtschaftsmotor Messe

Stolz präsentierten die Messemacher eine Studie des Münchener Ifo-Instituts, die die wirtschaftliche Bedeutung der Messe für die gesamte Region untersuchte. Demnach zogen die Veranstaltungen auf dem Nürnberger Messegelände Kaufkrafteffekte in ganz Deutschland von rund 1,65 Mrd. Euro nach sich. Diese resultierten aus den Ausgaben, die jeder Messebesucher (im Durchschnitt 340 Euro) und jeder Aussteller (rund 32 000 Euro) im Rahmen seines Messebesuchs tätigt, z.B. für Hotel, Einzelhandel, Anreise, Messestandbau, etc.. Daraus ergeben sich wiederum Steuereinnahmen von über 300 Mio. Euro, wovon über 100 Mio. Euro an den Freistaat Bayern gingen. Zusätzlich sicherten die Veranstaltungen und Investitionen in das Messegelände jedes Jahr rund 15 000 Vollzeit-Arbeitsplätze – zwei Drittel davon in der Metropolregion.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2016, Seite 34

 
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