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IHK-Verkehrsausschuss

Neue Wege im Westen

B2 OU Wernsbach 2_2 © Staatliches Bauamt Nürnberg

Bundesstraße 2: Bauarbeiten an der Ortsumgehung Wernsbach südlich von Roth.

Der Ausbau der Bundesstraßen kommt voran, das Fränkische Seenland sollte aber noch besser angebunden werden.

Der Ausbau der Bundesstraßen B2 und B13 kommt gut voran, Defizite gibt es aber beim öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Fränkischen Seenland und im Naturpark Altmühltal. Dieses Fazit zogen Verkehrsexperten aus Mittelfranken, Oberbayern und Schwaben bei einem gemeinsamen Treffen im Kunststoffcampus Weißenburg. Eingeladen hatte der Ausschuss für Verkehr und Logistik der IHK Nürnberg, der wegen „grenzüberschreitender“ Verkehrsprojekte seit Langem im Austausch mit den benachbarten IHK-Gremien Eichstätt, Ingolstadt und Donau-Ries steht.

Besonders beim Ausbau der Bundesstraßen arbeiten auch die mittelfränkischen IHK-Gremien Roth, Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach seit Jahren eng mit den Nachbargremien zusammen, so Jörg A. Eichhorn, der Vorsitzende des IHK-Verkehrsausschusses. Die intensiven Bemühungen der IHKs hätten einen wichtigen Beitrag geleistet, um beim Ausbau der Bundesstraßen voranzukommen, bestätigte Heinrich Schmidt, Leiter des Staatlichen Bauamts Ansbach. Bei der B2 seien mittlerweile fast 90 Prozent der Ausbaumaßnahmen abgeschlossen. Die Ortsumgehung Wernsbach werde voraussichtlich im Jahr 2019 fertiggestellt, noch gearbeitet werde an einer Lösung für die Umgehung von Dietfurt. Diskussionen gebe es auch über die Streckenführung der B2 in Weißenburg, wo die Fahrer an der sogenannten Eichstätter Kreuzung an Ampeln halten müssen. Hier fordern Oberbürgermeister Josef Schröppel, stellvertretender Landrat Robert Westphal und Dr. Karl-Friedrich Ossberger, Ehrenvorsitzender des IHK-Gremiums Weißenburg-Gunzenhausen, eine Lösung ohne Ampelstopp.

Die B13 zwischen Ingolstadt und Ansbach ist nicht nur für den Tourismus wichtig, sondern sie ist auch ein wichtiger Standortfaktor für die Automobilzulieferer in Westmittelfranken, die auf gute Verbindungen zu den Automobilherstellern in Oberbayern angewiesen sind. Diese Bundesstraße sei dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen und müsse dringend ausgebaut werden, so Baudirektor Schmidt. In den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans hätten es immerhin mehrere Projekte zwischen Ansbach bis Gunzenhausen geschafft, für die beim Staatlichen Bauamt Ansbach seitdem die Planungsarbeiten vorangetrieben werden. Im Fokus stehen dabei die geplanten Ortsumgehungen von Merkendorf, Stadeln und Schlungenhof. Die Streckenabschnitte der B13 zwischen Gunzenhausen und Weißenburg werden vom Bauamt dagegen als wenig chancenreich für einen Ausbau eingestuft, weil die Verkehrsbelastung dort relativ gering ist und sie deshalb im Bundesverkehrswegplan als nicht vorrangig aufgeführt werden.

Weiter Richtung Ingolstadt forderte Ossberger insbesondere eine baldige Umsetzung für die teilweise bereits fertiggestellte Ortsumgehung Rothenstein. Dieses Projekt sei aber ebenso wie die Umgehungen Rupertsbuch und Eichstätt nur im weiteren Bedarf mit Planungsrecht eingestuft, so Schmidt.

Während es bei den Bundesstraßen Fortschritte gibt, sehen die Verkehrsexperten deutlichen Verbesserungsbedarf bei der Anbindung von Fränkischem Seenland und Naturpark Altmühltal. Diese Urlaubsregionen seien mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) teilweise schlecht erreichbar. Nur wenige Urlauber verließen sich allein auf Busse und Bahnen, um diese Tourismusregionen zu erkunden, so Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal. Angeregt wurden bei der Tagung u. a. die Einführung eines Altmühltal-Seenland-Tickets sowie Mietangebote wie Bike- und Car-Sharing an den Bahnhöfen, die bislang komplett fehlen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2018, Seite 20

 
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