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Hosen-Löhr

Mode aus Mittelfranken

Hosen-Löhr © Rainer Heubeck

Firmeninhaber Frank Löhr in seinem Bekleidungsgeschäft.

Es ist keine Modekette, die sich in Fußgängerzonen zwischen die immer gleichen Imbissläden oder Mobilfunkgeschäfte quetscht. Und es ist kein Online-Shop, der seine Kunden dazu animiert, vor Glück zu schreien. Hosen-Löhr e. K. aus Neuendettelsau ist ein Modegeschäft, das anders ist im Vergleich zu den bekannten Namen, die man auf den Einkaufstüten liest.

1948 gründete Hans Löhr, ein gelernter Schneider und der Großvater des jetzigen Geschäftsinhabers, das Unternehmen. „Der Nachholbedarf bei Kleidung war groß und es gab damals viele arbeitssuchende Flüchtlinge“, erläutert Firmeninhaber Frank Löhr. In den 50er Jahren wurde die Produktion ausgebaut, in ihren Hochzeiten beschäftigte die Näherei rund 50 Mitarbeiter und fertigte ungefähr 150 Hosen pro Tag, darunter auch Uniformhosen für Post und Bundeswehr.

In den 60er Jahren eröffnete Gründer Hans Löhr Verkaufsgeschäfte in Ansbach und Neuendettelsau, die heute noch bestehen. Durch die Zusammenarbeit mit der Schneiderwerkstatt können sie nicht nur beraten, sondern auch Kleidungsstücke, die nicht hundertprozentig sitzen, entsprechend ändern. „Was nicht passt, das wird passend gemacht, das gilt bei uns heute noch“, versichert Frank Löhr. Der heute 51-Jährige hat das Unternehmen lange Zeit mit seinem Vater geführt und im Jahr 2014 ganz übernommen.

Mittlerweile liegt der Schwerpunkt auf dem Verkauf von Markenhosen, T-Shirts, Hemden, Pullovern, Jacken und Sportbekleidung. Die Auswahl umfasst Jeanshosen bekannter Markenhersteller, doch auch Tuchhosen sind weiter im Angebot – und für Damen gibt es nach wie vor eine Hosenserie, die im Haus selbst gefertigt wird. „Diese Hosen, die wir in verschiedenen Stoffqualitäten herstellen, haben eine etwas individuellere Schnittführung“, erläutert Frank Löhr. Allerdings werden nicht mehr wie früher etwa 150 Hosen pro Tag gefertigt, sondern nur noch so viele, wie in den eigenen Geschäften verkauft werden können.

Der Firmeninhaber ist davon überzeugt, dass sein Unternehmen auch im Zeitalter der Discounter und des Online-Handels seine Position halten kann – durch Qualität, Beratung, Service und eine breite Auswahl, die auch Sondergrößen umfasst. „Der Wettbewerb ist härter als früher, aber wir haben unsere Nische gefunden“, sagt Löhr, dessen Ehefrau Sabine ebenfalls in dem Familienbetrieb mitarbeitet. Als Firmenchef kümmert er sich um fast alles: Im Verkauf und bei der Auszeichnung arbeitet er ebenso mit wie im Einkauf und bei der Auslieferung. Für den studierten Textilbetriebswirt, der von Kindesbeinen an im Unternehmen aktiv war, ist dies Beruf und Berufung in einem.

In diesem Jahr hat er besonders viel zu tun, denn zum 70-jährigen Firmenbestehen sind zahlreiche Verkaufsaktionen und Sonderangebote geplant. Zudem stehen bis Anfang November noch mehrere verkaufsoffene Sonntage an, bei denen das Kleidungsgeschäft seine Auswahl präsentiert.

Autor/in: 

rh.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2018, Seite 64

 
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