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IHK-Akademie Mittelfranken

Im virtuellen Klassenzimmer

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Die IHK-Akademie hat ihr Angebot im E-Learning ausgebaut und fährt ihre Präsenz-Lehrgänge wieder hoch.

Schon seit Jahren hat die IHK-Akademie Mittelfranken Lehrgänge im Angebot, die ganz oder teilweise online durchgeführt werden. Diese Erfahrungen kamen ihr in der Corona-Krise zugute: In kürzester Zeit wurden zahlreiche weitere Lehrgänge auf Online-Formate umgestellt, sodass der Betrieb zu großen Teilen aufrecht erhalten werden konnte.

Am 16. März 2020 mussten die Präsenzveranstaltungen aufgrund der Allgemeinverfügung des Freistaats Bayern eingestellt werden, bereits zwei Tage später war der erste Präsenzkurs auf Online umgestellt, berichtet Markus Odorfer, Leiter der IHK-Akademie Mittelfranken. In dieser kurzen Zeit wurde die Hardware eingerichtet, mussten die Trainer im Umgang mit der Technik geschult und die Teilnehmer informiert werden. Die anfängliche Skepsis mancher Dozenten konnten die IHK-Bildungsmanager bei den Technikschulungen meist schnell ausräumen. Viele von ihnen waren überrascht, welche neuen Möglichkeiten die virtuellen Klassenzimmer für einen praxisnahen und anschaulichen Unterricht bieten.

"Wir haben die Krise als Chance genutzt und sind nun mit unserem Mix aus Online- und Präsenzangeboten noch besser aufgestellt als zuvor", erklärt Odorfer. Die IHK-Akademie mit ihren Standorten in Nürnberg und Rothenburg ob der Tauber verfüge nun über Lizenzen für 27 virtuelle Klassenzimmer, in denen gleichzeitig Online-Lehrgänge stattfinden können. Damit könnten nun insgesamt bis zu 60 Kurse über die digitale Infrastruktur abgehalten werden, weil die von der IHK-Akademie angebotenen Kurse natürlich nicht alle gleichzeitig stattfänden und es zahlreiche unterschiedliche Veranstaltungsformate gebe – Vollzeit- und Teilzeitlehrgänge, reine Präsenzkurse und reine Online-Kurse oder Lehrgänge, bei denen sich Präsenzzeiten und Online-Lektionen abwechseln.

Seit Anfang Mai fährt die IHK-Akademie – gemäß den bayernweiten Regelungen für den Neustart in den Weiterbildungszentren – nun auch ihre Präsenzveranstaltungen an den Standorten Nürnberg und Rothenburg wieder hoch. Als erste waren die Praxisstudiengänge an der Reihe, in denen 2020 die IHK-Abschlussprüfungen anstehen. Seit Ende Mai werden nun wieder alle Präsenz-Lehrgänge und -Seminare angeboten.

Von "business as usual" kann allerdings angesichts der zu beachtenden Hygienevorschriften und Abstandsregeln natürlich noch keine Rede sein. So ist der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen allen Beteiligten einzuhalten, weswegen alle Räume genau vermessen und entsprechend bestuhlt wurden. "Damit steht an den Standorten der IHK-Akademie nur noch die Hälfte der bisherigen Unterrichts- und Sitzplätze zur Verfügung", sagte Odorfer. Trotzdem könne die Akademie ihr Angebot weitgehend aufrecht erhalten.Dazu trägt auch ein Zwei-Wochen-Modell bei: Die erste Woche ist die eine Hälfte der Teilnehmer eines Kurses in der Akademie präsent und die andere Hälfte wird mit einer Videokonferenz-Software zugeschaltet. In der darauffolgenden Woche wird gewechselt. Bei kleineren Gruppen, in denen die Einhaltung der Abstandsregeln räumlich möglich ist, ist dieser Wechsel zwischen Online- und Präsenz-Veranstaltung natürlich nicht notwendig. In wieder anderen Kursen können die Teilnehmer wählen, ob sie den gesamten Kurs in der Akademie besuchen oder ob sie sich von zuhause zuschalten lassen wollen. "Ohne Not wird aber kein Präsenzkurs in einen Onlinekurs umgewandelt, unser Angebot wird jedoch erweitert", so Akademie-Leiter Markus Odorfer. Die digitale Technik werde mit Augenmaß eingesetzt, denn die Lehrmethoden aus den Präsenzveranstaltungen ließen sich nicht immer eins zu eins auf Online-Formate übertragen. Zudem sei der persönliche Austausch beim direkten Kontakt nicht zu unterschätzen.

Auch die mittelfränkischen Unternehmen profitieren von den erweiterten virtuellen Unterrichtsräumen der IHK-Akademie Mittelfranken: Sie kann alle Seminare und Zertifikatslehrgänge auch als individuelle Firmenschulungen anbieten und diese ganz oder teilweise digital durchführen.

Finanzielle Förderung der Weiterbildung

Odorfer weist noch auf einen weiteren Aspekt hin, der für viele Teilnehmer in der Corona-Krise wichtig sein dürfte: Die Teilnahme an einer Weiterbildung muss nicht an der Finanzierung scheitern. "Viele unserer Praxisstudiengänge, die auf einen bundesweit einheitlichen Weiterbildungsabschluss vorbereiten, sind zu fast 100 Prozent förderfähig, nur Lehrmaterialien sind ausgeschlossen." Über einen Zeitraum von bis zu zweieinhalb Jahren können unterschiedliche Förderprogramme genutzt werden, z. B. der sogenannte Meisterbonus, die Bildungsprämie und das Aufstiegs-BAföG. Außerdem gibt es spezielle Förderungen für IT-Lehrgänge oder für die gastronomische Weiterbildung.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2020, Seite 66

 
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