Die Datev eG in Nürnberg hat im letzten Jahr ihren Umsatz vorläufigen Zahlen zufolge um 7,6 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro erhöht. Damit setzte die Genossenschaft für den steuerberatenden Berufsstand ihren Wachstumskurs der letzten Jahre fort. Trotz russischen Kriegs gegen die Ukraine, Inflation und Energieknappheit: „Es kam am Ende nicht so schlimm wie gedacht“, konstatierte Datev-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Robert Mayr. Das Wachstum resultierte aus allen vier Geschäftsfeldern, über die Hälfte stammte dabei aus den beiden Produktgruppen Rechnungswesen und Personalwirtschaft. Der IT-Dienstleister hat über 40 300 Mitglieder sowie mehr als 540 200 Unternehmenskunden, die überwiegend Mandanten der Kanzlei-Mitglieder sind.
Die Investitionen in Rechenzentrum und IT-Kapazitäten sanken auf 97 Mio. Euro. Gleichzeitig spürte die Datev laut Finanzchefin Diana Windmeißer die Auswirkungen der gegenwärtigen Krisen bis hin zum Arbeitskräfte-Engpass. Das führte wegen gestiegener Einkaufskosten zu einem höheren Betriebsaufwand von über acht Prozent und drückte das Betriebsergebnis um knapp sieben Prozent auf gut 72 Mio. Euro. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich 2022 um fast 820 auf 8 570.
Bei der fortschreitenden Digitalisierung des Mittelstands nimmt die Datev eine wichtige Rolle ein: So wurden im vergangenen Jahr pro Monat durchschnittlich 14,2 Mio. Lohn- und Gehaltsabrechnungen abgewickelt, zudem lagern in der Cloud drei Mrd. Belege von rund einer Mio. Unternehmen. Zuletzt hatten 15 700 Kanzleien und Unternehmen ihre Software in die Datev-Cloud ausgelagert. Außerdem hat das IT-Haus vor Kurzem einen sogenannten „Digitalisierungsarchitekt“ gestartet, der Kanzleien bei der Digitalisierung unterstützt. Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die seit Jahresbeginn als digitale Variante des sogenannten „Gelben Scheins“ verpflichtend ist, wurde allein im Februar 1,2 Mio. Mal abgerufen.
