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Abhilfe für ein Problem, das viele betrifft: Firmengründerin und Geschäftsführerin Regine Uffelmann, Mitarbeiterin Mirjam Jacob und Gesellschafterin Julia Uffelmann (v. l.) zeigen die Reca-Med-Produkte.

Es gibt Produkte, die lassen sich leichter vermarkten als diejenigen von der Reca Med GmbH in Fürth. Das Unternehmen fertigt und vertreibt Tampons, die bei Blasenschwäche und Stuhlinkontinenz verwendet werden. So etwas kann z. B. bei angeborenen Krankheiten, nach Schlaganfällen, Prostataoperationen, Störungen des Nervensystems oder nach Schwangerschaften auftreten. Von Inkontinenz können sowohl Kinder als auch Erwachsene im hohen Alter betroffen sein, Frauen ebenso wie Männer. Weil die damit verbundenen gesundheitlichen Einschränkungen sehr scham- und tabubehaftet sind, erfordert das Marketing viel Fingerspitzengefühl. „Es ist kein ganz einfaches Thema“, sagt Gesellschafterin Julia Uffelmann. Man merke zwar, dass es etwas mehr in der Gesellschaft ankomme, es sei aber weiterhin schwierig, darauf einzugehen. Dabei gebe es Bedarf nach solchen Produkten: In Deutschland gibt es nach Angaben der Deutschen Kontinenz Gesellschaft rund zehn Mio. Menschen, die von Inkontinenz betroffen sind. Wegen der zunehmenden Alterung der Gesellschaft ist davon auszugehen, dass der Bedarf künftig noch steigen wird.

Angesichts der mangelnden öffentlichen Wahrnehmung ist es erstaunlich, dass die Fürther Firma ihre Tampons schon seit über 30 Jahren herstellt und vertreibt. Gegründet wurde Reca Med 1995 von Julia Uffelmanns Mutter Regine Uffelmann und ihrer Geschäftspartnerin Karin Dirschbacher. Beide waren zuvor bei einem Medizinproduktehersteller tätig und machten sich selbstständig. Sie entwickelten eigene Tampons für Stuhlinkontinenz und wenige Jahre später Produkte für Harninkontinenz. Nachdem das Unternehmen 2007 innerhalb der Amalienstraße in Fürth in größere Räumlichkeiten umgezogen war, folgte 2018 der Wechsel an die heutige Adresse in der Gustav-Schickedanz-Straße. Ende 2023 schied Mitgründerin Dirschbacher aus und Ende 2024 übergab Regine Uffelmann die Firma an ihre Tochter Julia.

Der Vertrieb der Produkte, die meist von den Kassen bezahlt werden, läuft über Apotheken, Händler und den eigenen Online-Shop. Außer in Deutschland werden sie auch im EU-Ausland und der Schweiz verkauft. Bisher vermarktete das Unternehmen mit seinem siebenköpfigen Team die Produkte meist über Anzeigen in Fachzeitschriften, Ärzte-Mailings, Direkt-Marketing bei Ärzten, Kongressen und Selbsthilfegruppen von Betroffenen. Um das Thema Inkontinenz weiter zu enttabuisieren, möchte Reca Med beim Marketing noch stärker die neu gewonnene Freiheit betonen, die man mit den Produkten erhalte: „Wir wollen den Leuten zeigen, welche Alltagsaktivitäten ihnen damit wieder möglich sind, also Sport zu machen oder in die Sauna zu gehen“, erklärt Uffelmann.

www.recamed.de

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