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Geschäftsführer Frank Föckersperger (3. v. r.) und sein Team.

Sie heißen „Spider“ und „Viper“ und sehen auch so aus: Vor allem der Rohr- und Kabelpflug „Spider“ besitzt die Physiognomie einer überdimensionierten Spinne auf Rädern. Gepaart mit dem vorausfahrenden Seilwindentruck verlegt das System Kabel und Rohre in einem Arbeitsgang. Durchgeführt werden die Arbeiten von der Frank Föckersperger GmbH mit Sitz im Aurachtaler Gemeindeteil Münchaurach. Sie ist spezialisiert auf Pflugsysteme zum Verlegen von Kabeln und Rohren. Je nach Trassenverlauf und Untergrund arbeitet sich das auffällige Maschinengespann Meter für Meter durch die Landschaft und hinterlässt dabei nur eine schmale Spur, die nach wenigen Tagen kaum mehr zu erkennen ist. Gleiches gilt für den Vibrationspflug „Viper“, der DSL-Kabel, Kabelschutzrohre und Stromkabel einpflügt.

Die Spezialmaschinen sind Teil eines Konzepts im Leitungstiefbau, das der Firma zufolge gegenüber vorher üblichen Verfahren deutlich schneller, dazu umwelt- und ressourcenschonend ist. Entwickelt wurde es ab 1970 von Frank Föckerspergers Vater Georg. Seitdem wuchs der Betrieb zu einer international tätigen Firmengruppe im Leitungstiefbau. In der heutigen Form besteht die Unternehmensstruktur seit 2023, zu ihr gehören drei miteinander verwobene Firmen. Aus dem Familienunternehmen ist inzwischen die Föckers­perger Firmengruppe entstanden. Sie umfasst die Bereiche Kabelpflug-Dienstleistungen und Leitungstiefbau sowie den Maschinenbau, in dem die Kabelpflugsysteme entwickelt, gefertigt und vertrieben werden. Heute arbeiten rund 50 Beschäftigte für das Unternehmen. Während die Firmengruppe ihre Tiefbauleistungen bundesweit und gelegentlich darüber hinaus anbietet, liefert sie Maschinen auf Bestellung weltweit. Die Geschichte des Unternehmens reicht aber zurück bis ins Jahr 1865: Damals gründete Johann Heinrich Müller einen Betrieb zur Reparatur von Mühlen. Der Name Föckersperger kam 100 Jahre später ins Spiel, als die Unternehmertochter Marlene Müller den aus Niederbayern zugezogenen Georg Föckersperger heiratete, mit ihm den väterlichen Betrieb übernahm und umfirmierte.

Die zunehmende Vernetzung und die Verlegung von Leitungen ins Erdreich kommt dem Unternehmen zugute: Mehr als 80 000 Kilometer Kabel und Rohre wurden bisher verlegt. Derzeit liegt der Schwerpunkt auf dem Einpflügen von Stromkabeln für Windkraft und Photovoltaikanlagen. Daneben werden mit der Kabelpflugtechnik auch Glasfaserkabel, Kabelschutzrohre sowie Trinkwasser-, Abwasser- und Gasleitungen verlegt. Unter den zahlreichen Projekten hebt Geschäftsführer Frank Föckersperger einige besonders hervor, z. B. die fünf Kilometer lange Trinkwasserleitung durch das Wattenmeer zur nordfriesischen Insel Pellworm oder das Einpflügen von Stromkabeln in den schottischen Highlands zum Anschluss von 23 Windrädern. Ein weiteres Projekt ist die so bezeichnete Trasse A-Nord: Dort pflügt Föckers­perger Kabelschutzrohre für Höchstspannungsleitungen ein. Die Erdkabeltrasse soll auf einer Länge von etwa 300 Kilometern Windstrom von der Nordsee nach Nordrhein-Westfalen bringen. 

Künftig möchte Geschäftsführer Frank Föckers­perger das internationale Geschäft weiter ankurbeln: In Märkten wie USA und Kanada beginne ein Umdenken, dass Überlandleitungen durch Erdleitungen ersetzt werden sollten. Viele neue Projekte im Leitungsbau, besonders Stromleitungen, seien von vornherein als Erdverlegung geplant. In der fränkischen Heimat des Unternehmens ist indes auch sein Bruder Günter mit dessen Firma ansässig: Die Günter Föckersperger GmbH führt seit 2005 die ehemalige CNC-Sparte des elterlichen Betriebs weiter. Damals war die Firma im Zuge des Generationenwechsels aufgeteilt worden. Für diese gelungene Übernahme und Neuaufstellung erhielt die Frank Föckersperger GmbH 2009 den IHK-Gründerpreis Mittelfranken.

www.kabelpflug.de

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