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Siemens

Epochale Investition in Erlangen

Die Siemens AG wird in Erlangen 500 Mio. Euro in einen neuen „Campus“ investieren und damit den Standort dauerhaft stärken. Dies teilte der neue Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser mit. Erlangens Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis nannte die geplante Investition „ein Signal, wie ich es in den kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt habe“.

Die Entscheidung sei für Erlangen epochal und eröffne der Stadt die Chance, „die Tür ins 21. Jahrhundert weit aufzustoßen“. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer sieht durch das Vorhaben „ganz Nordbayern gestärkt“ und laut Innenminister Joachim Herrmann gibt es der Region „eine starke Zukunftsperspektive“.

Der neue Campus soll auf einer Fläche von 54 Hektar im Süden der Stadt entstehen – dort, wo der überwiegend mehr als 40 Jahre alte, bisher noch umzäunte Siemens-Immobilienbestand zu finden ist, der den heutigen Erfordernissen nicht mehr entspricht.

Nach Worten von Siemens-Regionalleiter Heinz Brenner sollen auf dem Areal zukunftsweisende Büro-, Forschungs- und Laborarbeitsplätze entstehen sowie ein urbanes Wohn- und Lebensumfeld mit viel Grünflächen, großer Durchlässigkeit und einer stadtnahen und damit sehr attraktiven Wohnbebauung. Selbst an ein Hotel einschließlich Appartements für Siemens-Mitarbeiter aus dem Ausland sei gedacht.

Der Siemens-Konzern, der seit 1925 in Erlangen ansässig ist, arbeitet derzeit an einer Machbarkeitsstudie, deren Ergebnisse Anfang 2014 vorliegen sollen. Nach Worten von Oberbürgermeister Balleis steht die Stadtverwaltung bereit, um in einer gemeinsamen Planungsgruppe mit Siemens eine schnelle Realisierung des Projekts zu ermöglichen.

Er sieht das Konzept des „Campus“ mit seinen geplanten Wohnungen auch als einen wichtigen Beitrag, um die angespannte Wohnraumsituation in Erlangen zu entlasten. Zudem könnten die von Siemens nicht mehr benötigten Gewerbeflächen und Geschäftsräume, die auf die ganze Stadt verteilt sind, für Wohnungen genutzt werden.

Auch Siemens-Chef Joe Kaeser unterstreicht das langfristige Bekenntnis zum traditionsreichen Standort Erlangen, der heute mit 25 000 Mitarbeitern und mit den „Headquarters“ der Sektoren Industry, Energy und Healthcare weltweit der größte des Konzerns ist.

Bereits einige Wochen vor der Entscheidung für den Siemens-Campus hatte sich die Treue zum Standort Erlangen angedeutet mit dem Beschluss, im Sommer 2014 mit dem Bau eines 36 Mio. Euro teuren neuen Verwaltungsgebäudes für den Medizin-Sektor parallel zum jetzigen Hochhaus zu beginnen. Damit war dem Gerücht, die Healthcare-Zentrale werde nach Forchheim verlegt, der Boden entzogen worden.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2013, Seite 114

 
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