Auf geht’s zur Wiesn
Das Münchener Oktoberfest blickt mittlerweile auf eine über 200-jährige Geschichte zurück. Es fand erstmals am 17. Oktober 1810 statt.
Anlässlich ihrer Hochzeit veranstalteten Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese auf einer Wiese vor den Stadtmauern Münchens ein großes Pferderennen. Seitdem heißt das Gelände Theresienwiese, woher die mundartliche Bezeichnung „Wiesn“ für das Oktoberfest stammt.
Postkarte von der Wiesn aus dem Jahr 1905
Attraktionen mit klingenden Namen wie Freefall, Cyber Space, Playball oder Olympia Fünfer Looping sorgen bei den Wiesngängern von heute für Nervenkitzel und Adrenalinschub. Ähnlich erging es den Oktoberfestbesuchern im 19. Jahrhundert, als sie auf dem Dampfkarussel ihre Runden drehten. Vor 125 Jahren verbot die Stadt München jedoch aus Sicherheitsgründen den Dampfbetrieb und die Schausteller mussten per Hand anschieben.
Postkarten von der Wiesn aus den Jahren 1910 und 1913
Die Zahl der Fahrgeschäfte war überschaubar: 1899 gab es gerade einmal fünf Schiffschaukeln und sechs "Caroussels", dagegen 15 Schießbuden und 12 "Photografiebuden". Zu den Hauptattraktionen gehörten die Pferderennen, die bis zum Vorabend des Ersten Weltkriegs stattfanden.
Bis heute hat sich die Wiesn das Oval der ehemaligen Rennbahn als Form bewahrt. Erinnerungsmarken gehörten von Anfang an dazu. Größter Beliebtheit beim Publikum erfreuten sich auch exotische Völkerschauen, wie sie der "Wiesn-König" Carl Gabriel von 1901 an auf der Theresienwiese präsentierte.
Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA