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Viertes Treffen des IHK-AnwenderClubs "Digitale Produktion"

Erschienen am 28.05.2025

Digitaler Wandel in der Produktion war Schwerpunkt der vierten Sitzung des IHK-Anwender-Clubs „Digitale Produktion“.  Im Fokus stand die Anwendbarkeit von KI-Lösungen für den Mittelstand in der Region.  

Die Digitalisierung von Produktionsprozessen und die digitale unternehmens- und branchenübergreifende Vernetzung sind entscheidende Faktoren für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sowie mehr Resilienz und Nachhaltigkeit. 

Der IHK-AnwenderClub „Digitale Produktion“ diente im Mai erneut dem Informations- und Erfahrungsaustausch und dem Wissens- und Technologietransfer: Im Rahmen der vierten Sitzung am 22. Mai 2025 (Ort: Neue Materialien Fürth GmbH) stand der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Produktionstechnik im Vordergrund. Mit der Unterstützung eines Large Language Models konnte gezeigt werden, wie Maschinen direkt ansprechbar werden - für eine präzisere Steuerung, höhere Effizienz und neue Optimierungspotenziale in der Fertigung. Neue Materialien Fürth zeigte darüber hinaus eine smarte IoT-Plattform, die die gesamte Fertigungskette miteinander verknüpft. 

In den Tagungsräumen der Neue Materialien Fürth GmbH begann das Programm um 14:00 Uhr mit der Begrüßung durch Dr. rer. nat. Ronald Künneth von der IHK Nürnberg für Mittelfranken und Dr. Wolfgang Böhm von der Neue Materialien Fürth GmbH. Dr. Künneth  gab dabei eine kurze Vorschau auf den bevorstehenden Nachmittag, indem er die Themenschwerpunkte des Tages ansprach. Dr. Böhm bot einen Einblick  in die Forschungseinrichtung Neue Materialien Fürth (NMF) und leitete von der digitalen  Vergangenheit über zur Vision Smart Production 2030, die die Digitalisierungsbestrebungen der NMF zusammenfasst. 

Den Auftakt der Vortragsreihe bildete die Firma d-fine, vertreten durch Dr. Tassilo Christ und Dr. Moritz Kompenhans, mit einem Beitrag zu aktuellen Trends und Use-Cases rund  um die Themen Digitalisierung und die industrielle Künstliche Intelligenz. Anhand  aktueller Projekte wurden Anwendungsfelder für generative KI-Systeme vorgestellt, unter anderem zur Beschleunigung der Informationssuche in Wartungsdokumenten sowie zur  Steigerung der Effizienz bei der Maschinenbedienung und Einstellung von  Betriebsparametern. 

Der zweite Vortrag von Herrn Joshua Weber von der Neue Materialien Fürth GmbH  widmete sich der Vernetzung von Prozessketten als Grundlage für KI-Anwendungen. Aufgezeigt wurde die Bedeutung eines sauberen Datenmanagements für künftige Applikationen. Das Highlight war die Live-Demonstration eines industriellen Chatbots, der bei der Arbeit an Prozessanlagen und in der Fertigung unterstützen kann. Die anschließende Pause wurde für rege Diskussionen über die zuvor präsentierten Inhalte  genutzt. Es konnten Demonstratoren der Firmen d-fine und NMF besichtigt werden - darunter Exponate zum Thema Reverse Engineering mittels 3D-Scanner und 3D-Drucker sowie Beispiele für den Einsatz von Large Language Models in der Industrie. 

Im Anschluss wurde das Publikum in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt eine  Führung durch die Räumlichkeiten und Hallen der NMF GmbH, darunter die Bereiche Temconex®, Elektronenstrahlschmelzen, Kunststofftechnik, Umformtechnik sowie eine granulatbasierte additive Fertigungskette - stets unter dem Leitgedanken der digitalen Produktion. 

Die andere Gruppe führte währenddessen eine angeregte Diskussion zu den Themen Einsatzmöglichkeiten von Large Language Models, der Zukunft der Künstlichen Intelligenz sowie den Herausforderungen und Erfolgsfaktoren bei deren Umsetzung. Die wichtigsten Erkenntnisse lauteten: 

  • Einsatz von LLMs: Entlastung bei alltäglichen Aufgaben, Unterstützung bei der Berichtspflicht und Reduzierung des bürokratischen Aufwands. Auch Sprachsteuerung wurde als hilfreiche Ergänzung genannt. 
  • Zukunft der KI: Die Technologie wird bleiben und viele Bereiche der Arbeitswelt effizienter und schneller gestalten. Unternehmen, die KI einsetzen möchten, sollten zunächst mit kleinen Schritten beginnen – anstelle des sofortigen  „großen Wurfs“. 
  • Herausforderungen und Hilfestellungen: Zu den größten Herausforderungen zählen die Datensicherheit sowie die Akzeptanz von KI-Systemen. Es muss überzeugend vermittelt werden, dass KI als unterstützendes und nicht als ersetzendes Werkzeug  verstanden werden soll. 

Den Abschluss des offiziellen Programms bildete der Vortrag von Herrn Robert Halladay von der Baumann GmbH. Er stellte praxisnahe Digitalisierungslösungen vor - unter anderem zur vereinfachten und schnelleren Bauteilkonstruktion, zur Verbesserung der Taktzeit von Robotern mithilfe eines digitalen Zwillings sowie zur automatisierten Verarbeitung von Maschinendaten. 

Quelle
Neue Materialien Fürth GmbH 
IHK Nürnberg für Mittelfranken 

Die Agenda zum Download (PDF, nicht barrierefrei, 657 KB)
Weitere Informationen zum IHK-AnwenderClub "Digitale Produktion“

Webcode: N1563