Open Source Day – Nürnberg Digital Festival #nuedigital

IHK Nürnberg für Mittelfranken
Hauptmarkt 25/27
90403 Nürnberg
Das Angebot ist kostenlos.
Open Source Day 2025 – Digitale Souveränität beginnt mit Offenheit
Wie sieht ein digital souveräner Staat aus – und welche Rolle spielt Open Source dabei? Im Rahmen des Nürnberg Digital Festival stellen wir genau diese Fragen in den Mittelpunkt. Wir laden Dich ein zu einem Tag voller Impulse, Perspektiven und Diskussionen rund um Open Source als Schlüssel für eine offene, transparente und zukunftsfähige digitale Gesellschaft.
Den Auftakt macht Prof. Dr. Dirk Heckmann (TUM / BayVerfGH / bidt) mit einem pointierten Eröffnungsvortrag zum Thema "Open Source – Open Government. Offenheit als Grundlage eines innovativen Rechtsstaats". Ein Plädoyer für digitale Grundwerte und ein starker Start in einen Tag, der zeigt, was Open Source heute alles bewegen kann.
Direkt danach gibt uns Janou Feikens vom Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) spannende Einblicke in die strategische Rolle von Open Source für die öffentliche Verwaltung – von konkreten Lösungen bis zum Badge-Programm zur Stärkung des Vertrauens in Open Source-Software. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf dem Aufbau starker Communities und der ebenenübergreifenden Zusammenarbeit, um innovative Lösungen gemeinsam zu entwickeln und zu implementieren.
Jan Pilarzeck (treeline Consulting GmbH) und Maximilian Hänsel (oseven GmbH) greifen unter dem Titel "Der Kompass in der Cloud – Handlungsfähigkeit trotz Abhängigkeit" einen zentralen Schmerzpunkt aus der Praxis auf: den souveränen Umgang mit der Abhängigkeit von Cloud-Anbietern. Statt Alarmismus oder unrealistischer Cloud-Exit geht es um Standortbestimmung, Zieldefinition und den Weg zu mehr digitaler Souveränität – realistisch, wirtschaftlich machbar und mit einer strategischen Roadmap. Nach einem kurzen Impulsvortrag lädt die interaktive Session dazu ein, Herausforderungen zu diskutieren und gemeinsam umsetzungsorientierte Perspektiven zu entwickeln.
Danach stellt uns Sebastian Kreideweiß, coding. powerful. systems. CPS GmbH und Mitglied des IKT-Ausschusses der DIHK in Berlin, die Frage: „Wer entscheidet in Unternehmen, Organisationen und Verwaltungen über eine digital-souveränere IT-Landschaft, und wie lässt sich deutschlandweit eine (einheitliche!) Entscheidungshilfe organisieren?“ Als Antwort präsentiert er das Projekt CMScensus.eu sowie die geplanten Ausbauvorhaben dessen. Sein Engagement in der Open Source-Community und seine Arbeit im IKT-Ausschuss fließen dabei in die Diskussion ein und liefern wertvolle Impulse.
Mit Open Source und Open Data zur digitalen Souveränität - das beleuchtet uns im Anschluss Bianca Sammer und Petra Oelfke von byte, die Bayerische Agentur für Digitales: Denn diese beiden Komponenten sind nicht nur zentrale Bausteine für digitale Souveränität in der öffentlichen Verwaltung, sondern auch für Unternehmen. Sie fördern Transparenz, Kooperation und Innovation über alle Sektorgrenzen hinweg. Am Beispiel des bayerischen Open Data Portals open.bydata, das 2023 auf Basis der Open-Source-Software piveau entwickelt wurde, zeigt der Vortrag, wie offene Daten und offene Technologien gezielt eingesetzt werden können. Im Fokus stehen strategische Ansätze für Open Source-Projekte, Chancen für Partnerschaften sowie der Beitrag zur digitalen Unabhängigkeit.
Ein Perspektivwechsel folgt durch Klavs A. Holm von cbrain, der uns mitnimmt nach Dänemark – einem echten E-Government-Vorreiter. Was können wir lernen, wo liegen die Unterschiede – und wie schließen wir die Lücke? (sein Vortrag wird in englischer Sprache sein)
Unter dem Titel "Wazuh – wenn Open Source mehr sieht als Sie denken" stellt Wolfgang Straßer von der @-yet GmbH schließlich die Open-Source-Sicherheitsplattform Wazuh vor. Sie vereint die Funktionen eines Security Information and Event Management Systems (SIEM) und eines Extended Detection and Response Systems (XDR) miteinander. Kurz: Wazuh ist wie ein IT-Admin, der nie schläft. Flexibel, skalierbar, ohne Herstellerbindung. Und ohne Lizenzkosten. So großartig das klingt, haben es aber Einstieg und Betrieb dennoch in sich. Daher bekommen wir in dem Vortrag einen ehrlichen Blick auf die Möglichkeiten und Tücken des Systems. Versprochen: Ohne Marketingbrille. Open Source eben.
Dieses Open Source ist untrennbar mit Linux verbunden – und mit der SUSE hat Nürnberg in diesem Bereich einen starken Player. Torsten Hallmann von SUSE beleuchtet den aktuellen Diskussionsstand zur Frage, wie Wirtschaft und Verwaltung unter den gegenwärtigen und zukünftigen Rahmenbedingungen ihren IT-gestützten Betrieb sichern und fortführen können. In einer Ära geopolitischer Verschiebungen und wachsender Abhängigkeiten werden proprietäre Monokulturen zunehmend zu politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Der Vortrag zeigt, welche Rolle Open Source in diesem Kontext spielt und wie der Umstieg auf offene Software die nötige Resilienz und Souveränität schaffen kann.
Nach Grundwerten, Infrastruktur/Technologie und Anwendungen wenden wir uns (natürlich!!) auch dem Thema Künstliche Intelligenz zu: Jan Plogsties vom Fraunhofer IIS stellt im Anschluss ein zukunftsweisendes Projekt vor: "Offene KI durch ein europäisches Sprachmodell – Teuken reconsidered". Wie kann Künstliche Intelligenz auf Open Source-Basis souverän, transparent und europäisch gedacht werden?
Und zuletzt die Betrachtung zur Community: Open Source-Software gilt als nachhaltig, da ihr Code offen und forkbar bleibt. Doch was passiert, wenn eine wichtige Anwendung eingestellt oder übernommen wird? Peer Heinlein von Heinlein Support GmbH thematisiert unter dem Titel "A community has to do, what a community has to do" einen aktuellen Fall: Eine engagierte Community entscheidet sich, die Software selbst weiterzuführen. Vom Fork über den täglichen Betrieb bis hin zur Bewältigung organisatorischer Hürden – ein ehrlicher Einblick, wie Theorie und Praxis aufeinandertreffen und warum manchmal nur ein Fork die digitale Freiheit sichert.
Es geht uns aber auch ums Anfassen, Ausprobieren und Austauschen: In Herstellerforen präsentieren u. a. SUSE (Nürnberg), CPS-IT (Berlin) sowie OpenTalk und OpenCloud (Nürnberg) ihre Lösungen – und freuen sich auf direkte Gespräche mit Dir. Hier triffst Du Entwickler:innen, Entscheider:innen, Enthusiast:innen – kurz: die Community.
Moderation: Franziska Neuberger, Referatsleiterin Digitalisierung und IKT bei der IHK für München und Oberbayern. Als ausgewiesene Expertin für Verwaltungsdigitalisierung führt sie durch die Diskussion und sorgt für einen lebendigen Austausch zwischen den Vortragenden und Publikum.
Komm vorbei, wenn Du…
- Open Source als Innovationstreiber verstehst (oder verstehen willst),
- in Verwaltung, Unternehmen oder Zivilgesellschaft für mehr digitale Souveränität brennst,
- Inspiration für eigene Projekte suchst – oder Deine Erfahrungen teilen willst.
Sei dabei und werde Teil der Bewegung für eine offene digitale Zukunft.

Über das Nürnberg Digital Festival #nuedigital
Das Nürnberg Digital Festival ist eine jährlich stattfindende Veranstaltungsreihe der digitalen Community für die gesamte Metropolregion Nürnberg. 2012 unter dem Namen "Nürnberg Web Week" gestartet, vernetzt sie Menschen und Organisationen aus Wirtschaft, Technologie, Bildung und Kultur zu den zentralen Themen der Digitalisierung. Unsere IHK ist seit einigen Jahren als Kooperationspartner, Veranstalter und Gastgeber mit an Bord.
Wir sind für Sie da
Wir sind für Sie da-
Frauke Wille
Leiterin Geschäftsbereich Kommunikation
Webcode: E1419