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Ausbildung

Das zweite Coronajahr hinterlässt Spuren am Ausbildungsmarkt

Corona erschwert Berufsorientierung und Ausbildungsstart

Datum: 11.11.2021
 

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Dipl.-Hdl. Stefan Kastner

Dipl.-Hdl. Stefan Kastner

Leiter Geschäftsbereich Berufsbildung Tel: +49 911 1335 1231

Nürnberg – Die Lage am Ausbildungsmarkt ist im zweiten Coronajahr angespannt. In einer gemeinsamen Bilanz haben die Agentur für Arbeit Nürnberg, die Handwerkskammer Mittelfranken und die IHK Nürnberg für Mittelfranken am Donnerstag die aktuellen Zahlen vorgestellt. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen, der Bewerber und der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ging insgesamt etwas zurück. Es gibt aber immer noch zahlreiche offene gemeldete Stellen. Ein Ausbildungsbeginn ist auch in den Monaten November und Dezember noch möglich.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat von Januar bis Oktober 2021 einen Rückgang bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen von 2,9 Prozent zu verzeichnen. Gleichzeitig ging die Besetzungsquote von 87 Prozent im letzten Jahr auf unter 80 Prozent zurück. "Unsere Ausbildungsbetriebe suchen noch dringend nach Nachwuchs. Ausbildungsplätze sind schlichtweg unbesetzt, weil keine Bewerbungen eingegangen sind. Viele Betriebe würden auch dieses Jahr noch Azubis einstellen", so Stefan Kastner, Leiter des Geschäftsbereichs Berufsbildung. Für das kommende Jahr haben einige Betriebe bereits angekündigt, mehr Ausbildungsplätze als bisher anzubieten. "Wir müssen also alles tun, um Jugendliche für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Dabei unterstützen wir als IHK weiter mit unseren Nachvermittlungsbörsen und persönlichen Gesprächen mit jungen Leuten und Betrieben."

Bei der Handwerkskammer Mittelfranken liegt die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr, sogar mit einem leichten Plus von 0,5 Prozent auf insgesamt 3.236 Verträge. Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Mittelfranken, Prof. Dr. Elmar Forster, betonte: "Die Berufsorientierung ist während der Coronapandemie deutlich zu kurz gekommen. Das Handwerk lebt davon, dass es von den Schülern unmittelbar erlebt wird. Das Gefühl, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen, anzupacken und abends etwas Reales bewirkt zu haben, kann man digital nur sehr unzureichend vermitteln. Das Gleiche gilt auch für die Freude am Ausbilden, die viele unserer Meister empfinden. Sie möchten ihr Wissen gerne weitergeben und bieten den jungen Menschen dann als gestandenen Handwerkern die besten Chancen für ihre Zukunft."

Die Berufsberatung der Arbeitsagenturen und Jobenter konnte aufgrund der pandemiebedingten Schulschließungen im Schuljahr 2020/21 ihre üblichen berufsorientierenden Veranstaltungen und Sprechstunden in den Schulen nicht wie geplant durchführen. Die wichtigen Schulpraktika fielen zum Großteil aus. Virtuelle Angebote der Berufsberatung im Rahmen des Homeschooling bildeten zwar einen Ersatz, konnten aber dennoch viele Schülerinnen und Schüler nicht wie gewohnt bei ihrer Berufswahlentscheidung unterstützen. "Trotz der Pandemie ist das Angebot an Ausbildungsstellen groß. Viele Arbeitgeber suchen noch ihre Fachkräfte von morgen. Für Jugendliche, die für dieses Jahr noch eine Ausbildungsstelle suchen oder sich unsicher sind, was sie tun sollen, bieten wir kurzfristige Beratungen an", so Torsten Brandes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nürnberg.

Im Agenturbezirk Nürnberg (Stadt Nürnberg, Landkreis Nürnberger Land und Stadt Schwabach) waren zum 30. September 2021 noch 744 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gesucht werden vor allem noch Auszubildende im Einzelhandel sowie anderen kaufmännischen Berufen, im medizinischen Bereich, in der Logistik, in der Hotel- und Gastronomiebranche sowie in vielen Handwerksberufen.

Die Zahlen im Überblick:

  • 4.970 gemeldete Berufsausbildungsstellen (-324)
  • 3.894 gemeldete Bewerber/innen (-678)
  • 188 unversorgte Bewerber/innen (-13)
  • 744 unbesetzte Ausbildungsstellen (-59)

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