Telefon: +49 911 1335-1335
Innovation | Forschung | Hochschulen

Erfindungsreiche Mittelfranken

IHK-Report „Patente in Bayern 2023“ – Wirtschaftsregion stark in Medizintechnik und Maschinenbau

Datum: 07.07.2023
 

Ansprechpartner/innen (1)

Dr. rer. nat. Elfriede Eberl

Dr. rer. nat. Elfriede Eberl

Innovation, Forschung, Hochschulen, Technologietransfer Tel: +49 911 1335 1431

Nürnberg – Erfindungsstark präsentieren sich die Unternehmen und Forschungseinrich-tungen in Mittelfranken: Der Wirtschaftsraum behauptet sich – gemessen an der Zahl der publizierten Patente – als eine der führenden Innovationsregionen in Deutschland. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Patente in Bayern 2023“ des Bayerischen Industrie- und Han-delskammertages (BIHK), die federführend von der IHK Nürnberg für Mittelfranken erstellt wurde.

Mittelfranken meldet im bayern- und deutschlandweiten Vergleich deutlich mehr Patente an, als gemäß Einwohnerzahl, Bruttoinlandsprodukt und Zahl der Unternehmen zu erwar-ten wäre: 20 Prozent aller bayerischen und sechs Prozent aller deutschen Patente kom-men aus dem Regierungsbezirk Mittelfranken. Damit konnte die Region ihre Anteile ge-genüber der letzten Ausgabe des IHK-Patent-Reports im Jahr 2019 sogar leicht erhöhen. Als Grundlage für den aktuellen Report dienten die Daten des Europäischen Patentamts (EPA) und des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) für das Jahr 2021.

Eine der Stärken der Region ist die Medizintechnik, die auch im Entwicklungsleitbild der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) als regionales Kompetenzfeld definiert wurde. So ist Mittelfranken im Technologiefeld „Diagnostik, Chirurgie, Identifizierung“ bei den publizierten Patenten deutlich überproportional vertreten: 53 der bayerischen bzw. 18 Prozent der deutschen Patente in diesem Bereich kommen von dort.

Auch im Maschinenbau ist der IHK-Bezirk Mittelfranken weit überdurchschnittlich präsent: Dies betrifft beispielsweise die Unterklassen „Getriebe“, „Wellen, Einzelteile von Kurbel-trieben, Lager“ und „Ventile für Kraft- und Arbeitsmaschinen“ in der internationalen Patent-klassifikation (IPC). Zu den zehn Technologiefeldern, in denen in Mittelfranken die meisten Patente angemeldet wurden, zählen außerdem diese Patentklassen: Messen elektrischer oder magnetischer Größen, dynamoelektrische Maschinen, Übertragung digitaler Informa-tion, Steuer- oder Regelsysteme allgemein, Wechsel- bzw. Gleichrichter sowie elektrische digitale Datenverarbeitung. Dagegen sind die Anmeldungen im Bereich „Halbleiterbauele-mente“ im Vergleich zur letzten Erhebung zurückgegangen. Dieses Segment ist in den mittelfränkischen „Top 10“ der Patentanmeldungen nicht mehr vertreten.

Neu im jetzigen IHK-Report ist der Fokus auf die „Kraftfahrzeugtechnik“: Hier sind in Bay-ern die Anmeldungen im Bereich der Elektro- und Hybridantriebe sowie der Batterietech-nologie seit 2017 um rund 60 bzw. 81 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum gingen die IPC-Anmeldungen, die dem Verbrennungsmotor zuzuordnen sind, um ein Drittel zurück.

Wichtigste Patentanmelder in Mittelfranken
Die mit Abstand meisten Patente aus Mittelfranken entfallen auf Siemens und Schaeffler Technologies (rund 56 Prozent der Anmeldungen im Regierungsbezirk). Auf den weiteren Plätzen der wichtigsten Patentanmelder folgen diese Unternehmen und Forschungsein-richtungen: Fraunhofer-Gesellschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Diehl Stiftung & Co. KG (Nürnberg), Semikron Elektronik GmbH & Co. KG (Nürnberg), Robert Bosch GmbH (Nürnberg), Adidas AG (Herzogenaurach), Biotronik SE & Co. KG (Nürnberg), Vitesco Technologies GmbH (Nürnberg), Primetals Technologies Germany GmbH (Erlangen), Infineon Technologies AG (Erlangen), Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG (Fürth) und Alfmeier Präzision SE (Treuchtlingen).

Die Auswertung der publizierten Patente zeigt nach Aussage von IHK-Innovationsexpertin Dr. Elfriede Eberl aber auch, dass die Patentaktivitäten im Mittelstand noch ausbaufähig sind. Um Erfindungen kommerziell verwerten zu können, sei ein möglichst frühzeitiger Schutz von Erfindungen jedoch mit entscheidend. Durch das neue einheitliche Patentsys-tem der Europäischen Union, das am 1. Juni 2023 in Kraft getreten ist, sei es nun auch für mittelständische Unternehmen deutlich einfacher und kostengünstiger, Innovationen euro-paweit schützen zu lassen.

Download des IHK-Reports „Patente in Bayern 2023“:

www.ihk-nuernberg.de/patentreport

Anhänge

Diese Pressemitteilung können Sie sich als PDF-Datei herunterladen.

Zum Betrachten der Datei benötigen Sie einen PDF-Reader. Einen aktuellen Reader können Sie beispielsweise hier herunterladen.


 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick