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Koordination durch die Universität Erlangen-Nürnberg

Vor kurzem fiel der Startschuss für den neuen Bayerischen Forschungsverbund für Nanoelektronik (Fornel). Partner aus Forschung und Industrie werden, gefördert durch die Bayerische Forschungsstiftung, in den kommenden drei Jahren Fragestellungen der Nanoelektronik in enger Zusammenarbeit untersuchen. Koordiniert wird der Verbund durch den Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente (LEB) der Universität Erlangen-Nürnberg sowie das Erlanger Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB), die den Sprecher und die Geschäftsführung stellen.

Die Mikroelektronik unterliegt einem rasanten Fortschritt. So verdoppelt sich zum Beispiel die Anzahl der elektronischen Bauelemente pro Speicherchip nach Angaben des IISB etwa alle 18 Monate. Allerdings stößt das rasche Fortschreiten der konventionellen Mikroelektronik zunehmend auf sowohl physikalische als auch ökonomische Grenzen. Hürden ergeben sich zum Beispiel bei der Suche nach neuen Materialien, Herstellungsverfahren und Bauelementkonzepten. Die fortschreitende Miniaturisierung der Strukturen lässt die Forscher zunehmend mit physikalischen Effekten kämpfen, die bisher nicht berücksichtigt werden mussten. Hier ergeben sich Herausforderungen, die teilweise mit einem radikalen Technologiewechsel verbunden sein werden. Die Entwicklung geht also von der Mikro- zur Nanoelektronik.

Die Bayerische Forschungsstiftung fördert den Bayerischen Forschungsverbund für Nanoelektronik mit rund 2,1 Mio. Euro über drei Jahre. Den Rest des Gesamtvolumens von etwa 4,4 Mio. Euro tragen die zahlreichen bayerischen Verbundpartner aus Großindustrie und Mittelstand bei, die zusammen mit Lehrstühlen der Universität Erlangen, der TU München, der Universität der Bundeswehr München und der Universität Würzburg sowie dem Fraunhofer IISB das Konsortium von Fornel bilden.

Erster Sprecher des Verbunds ist Prof. Dr. Heiner Ryssel, Leiter des IISB und des LEB in Erlangen. Er wird unterstützt durch die zweite Sprecherin Prof. Dr. Doris Schmitt-Landsiedel, Inhaberin des Lehrstuhl für Technische Elektronik an der TU München. Die Geschäftsstelle, die für Koordination, Mittelverwaltung und Außendarstellung verantwortlich ist, sitzt ebenfalls am IISB in Erlangen.

Der neue Forschungsverbund gliedert sich in acht Teilprojekte. Beispielsweise werden im Bereich Nanostrukturen neue und alternative Verfahren zur Herstellung atomarer Schichten sowie zur lateralen Strukturierung, der so genannten Lithographie, erarbeitet. Inhalt des Themenbereichs Nanobauelemente und -schaltungen sind neuartige Bauelementkonzepte für Transistoren und Speicher, zum Beispiel unter Nutzung von Tunneleffekten, und daraus realisierte nanoelektronische Schaltungen.

Prof. Dr. Heiner Ryssel, heiner.ryssel@leb.eei.uni-erlangen.de
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2004, Seite 15

 
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