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Finanzierung ökologischer Projekte

Die 1997 gegründete UmweltBank AG, Nürnberg, ist auf den Umweltfinanzbereich spezialisiert. Die im Freiverkehr der Frankfurter Börse notierte Direktbank, die 4 000 Aktionären gehört, gibt allen Kunden eine „UmweltGarantie“, nach der sämtliche Kundeneinlagen ausschließlich zur Finanzierung von Umweltprojekten verwendet werden. „Unser Wachstum ist ausgewogen und grundsolide: Sowohl bei der Geldanlage als auch bei den Krediten konnten wir deutlich über 20 Prozent zulegen. Das Jahr 2004 war das bisher erfolgreichste in unserer Firmengeschichte“, sagte der Vorstandsvorsitzende und Gründer der UmweltBank, Horst P. Popp.

Das nur in Deutschland tätige Kreditinstitut konnte im Geschäftsjahr 2004 die Bilanzsumme um 19,4 Prozent auf 580,7 Mio. Euro erhöhen, das haftende Eigenkapital wuchs um 21,5 Prozent auf 37 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 66,5 Prozent auf über fünf Mio. Euro. Das Ergebnis des zinsabhängigen Geschäfts stieg um 37,9 Prozent auf 8,2 Mio. Euro, der Provisionsüberschuss legte gegenüber dem Vorjahr um 10,8 Prozent auf 3,5 Mio. Euro zu. Sowohl der Personal- als auch der sonstige Verwaltungsaufwand des Unternehmens stiegen nur um 9,3 bzw. 10,6 Prozent. Zum Jahresende 2004 arbeiteten 120 Mitarbeiter in Voll- oder Teilzeit für die UmweltBank, davon waren rund 60 fest angestellt.

Die Zahl der Kunden der Umweltbank ist zum Jahresende 2004 um knapp elf Prozent auf 40 300 gestiegen. Sie legten 375,8 Mio. Euro (plus 21,5 Prozent) in den ökologischen Sparangeboten der Bank an.Weitere 38,8 Mio. Euro investierten UmweltBank-Kunden direkt in ökologische Beteiligungen, z.B. in Solar- oder Windenergieanlagen sowie in ökologisch orientierte Aktien- und Rentenfonds und Versicherungen. Die Bank sagte Kredite von 419,4 Mio. Euro zu (plus 27,8 Prozent), die bereits ausgezahlten Kredite erhöhten sich um 24,9 Prozent auf 362,6 Mio. Euro.

„Den Trend zur kurzfristigen Gewinnmaximierung machen wir nicht mit, denn nur durch langfristig orientiertes Wirtschaften kann eine intakte Umwelt auf lange Sicht erhalten werden“, so Popp. Die UmweltBank erwirtschafte eine doppelte Dividende: Finanzielle Gewinnbeteiligung für die Aktionäre und Gewinn für Alle durch saubere Luft, Klimaschutz und mehr Lebensqualität. Insgesamt förderte die Umweltbank bisher bundesweit 3 586 Umweltprojekte. Den größten Anteil am Kreditvolumen haben der ökologische Hausbau und die Altbausanierung mit 31 Prozent, gefolgt von der Sonnenenergie mit 25 Prozent. Den drittgrößten Anteil hat die Windkraft mit 23 Prozent, die restlichen 21 Prozent verteilen sich auf Gewerbeimmobilien, Landwirtschaft, Biomasse und Biogas sowie Wasserkraft.

Die UmweltBank misst den Umweltfördereffekt ihrer Geschäftstätigkeit mit der Kenngröße CO2-Minderung. Als nach eigenen Angaben einzige Bank legt sie eine jährliche CO2-Bilanz vor. Diese weist für 2004 eine kumulierte CO2-Ersparnis von 939 Mio. Tonnen aus. Das entspreche etwa der CO2-Belastung durch den Stromverbrauch der privaten Haushalte der Stadt Hamburg mit rund 1,7 Mio. Einwohnern.

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WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2005, Seite 64

 
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