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Kabel für industrielle Anwendungen

Zu den führenden Kabelherstellern in Europa zählt sich die Nexans Deutschland Industries GmbH & Co. KG, die ihren Hauptsitz in Hannover hat und zum französischen Nexans-Konzern gehört. Die über 3 500 Mitarbeiter im In- und Ausland erzielten im Geschäftsjahr 2004 mit Hochleistungskabeln, Systemen für Telekommunikation und Energiewirtschaft sowie mit innovativen Materialien und Spezialmaschinen für die Kabelindustrie einen Umsatz von rund 785 Mio. Euro.

Nürnberg nimmt unter den zehn deutschen und drei ausländischen Standorten eine wichtige Stellung ein, so der Leiter des Nürnberger Werkes, Torsten Sefzig. Innerhalb des Konzerns konzentriert sich Nürnberg auf industrielle Anwendungen, die Kunden kommen schwerpunktmäßig aus Automatisierungstechnik, Investitionsgüterindustrie, Verkehrstechnik, wichtige Abnehmer sind auch die Hersteller von Leuchten und Haushaltsgeräten. Eine Vielzahl von Produkten wird in Nürnberg gefertigt, wobei man in den Produktionsstätten an der Sieboldstraße Wert auf kundenspezifische und individuelle Lösungen legt: Angesichts des steigenden Elektronikanteils in Fahrzeugen sei man beispielsweise ein wichtiger Entwicklungspartner der Automobilindustrie, an die Sensorleitungen, Getriebeanschlussleitungen sowie temperaturbeständige Einzeladern und Leitungen geliefert werden. Weitere Kompetenzen sind Hochtemperaturleitungen sowie Roboter- und Steuerleitungen.

Investition in Nürnberg
Wachstumspotenzial sieht Nexans insbesondere in der Industrieautomatisierung (z.B. bei Schleppkabeln für Roboter). Anlässlich eines Besuchs von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly im Werk teilte Sefzig mit, man wolle am Standort bis 2007 rund 13,5 Mio. Euro investieren. Die Zahl der Mitarbeiter in Nürnberg soll stabil bei 500 bleiben. Der Umsatz soll von derzeit 80 Mio. auf 90 Mio. Euro bis 2007 wachsen, der Betriebsgewinn um etwa 50 Prozent. Ein wichtiges Argument für den Standort Nürnberg, der nach schwierigen Jahren seit 2002 schwarze Zahlen schreibe, sei das Forschungs- und Enwicklungszentrum für Werkstoffentwicklung und Verfahrenstechnik, in dem genormte und vor allem kundenspezifische Leitungen erarbeitet sowie getestet werden. Zum Programm gehört die Prüfung der Produkte unter extremen Temperaturbedingungen, außerdem hat sich das Zentrum besonderes Know-how bei Isolierwerkstoffen erarbeitet. Jährlich gehen rund 35 000 Tonnen Kunststoffgranulate an die Nexans-Werke im In- und Ausland.

Der Nexans-Standort Nürnberg trägt zwar einen relativ neuen Namen, kann aber dennoch auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken: Im Jahr 1903 gründete Fritz Neumeyer eine Metallwarenfabrik, die 1916 an den heutigen Standort im Stadtteil Herrnhütte umzog. Wenige Jahre später kam die Kabelfertigung als neues Geschäftsfeld hinzu. Während die Geschäftsfelder Metall und Elektro im Laufe der Jahrzehnte verlagert oder verkauft wurden, ist die Kabelfertigung heute noch das Metier des Unternehmens, das nach mehreren Besitzerwechseln 1982 schließlich von der späteren Alcatel Cable übernommen wurde. Vor fünf Jahren schließlich gliederte Alcatel die Kabelsparte unter dem Namen Nexans aus.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2005, Seite 43

 
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