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Export schafft neue Arbeitsplätze

Der Standort Deutschland profitiert nachhaltig vom zunehmenden Auslandsengagement der deutschen Unternehmen.

Allein die Exportwirtschaft hat seit Juli 2006 in Deutschland zusätzlich rund 200 000 Arbeitsplätze geschaffen. Selbst der wachsende Einsatz von Kapital im Ausland bringt jetzt ein deutliches Plus an inländischer Beschäftigung. Das ist das zentrale Ergebnis der Umfrage „Going International 2007“, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) anlässlich des 7. Deutschen Außenwirtschaftstages in Bremen vorstellte. An der Umfrage der IHKs und der Auslandshandelskammern haben sich insgesamt 3 600 Unternehmen beteiligt.

Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen ins Ausland sind ein wichtiger Motor von Beschäftigungszuwachs im Inland. DIHK-Chefvolkswirt Axel Nitschke: „Der Personalbestand auslandsaktiver Unternehmen im Inland ist im Vergleich zu den Vorjahren erheblich angestiegen. Der positive Beschäftigungssaldo im Inland ist mit 25 Prozentpunkten dreimal größer als der im Ausland.“ Gut ein Drittel der neu geschaffenen Arbeitsplätze in Deutschland, insgesamt rund 200 000, geht damit auf das Konto von Firmen, die mittel- und unmittelbar vom Export abhängen, so Nitschke. Vor allem die Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes verzeichnen ein starkes Beschäftigungsplus im Inland – der positive inländische Beschäftigungssaldo von 33 Prozentpunkten liegt deutlich über dem Durchschnittssaldo.

Exportgeschäfte dominieren die Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen. Die Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau. Nitschke: „Investitionen im Ausland haben in den Vorjahren das Fundament für den Erfolg der deutschen Wirtschaft auf den Weltmärkten gelegt.“ Insbesondere Produktionsverlagerungen aus Kostengründen seien zu einem großen Teil bereits in den 90er Jahren erfolgt, hier bestehe kein großer Nachholbedarf mehr.

Erfolgreiche deutsche Unternehmen sind im Ausland breit aufgestellt, der Internationalisierungsgrad ist hoch – nicht nur bei den sogenannten Global Playern. Typische Mittelständler sind im Schnitt bereits auf 16 Auslandsmärkten aktiv. Selbst kleine Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zu 500 000 Euro bearbeiten durchschnittlich sieben Märkte.

Die Erschließung eines neuen Marktes steht bei jedem Auslandsengagement klar im Vordergrund: 95 Prozent der Befragten geben dies als Hauptmotiv an. Ähnlich bedeutend sind Wettbewerbssituation und Kundenwunsch bzw. Nähe zum Kunden. Alle anderen standort- und kostenbezogenen Gründe sind von geringerer Bedeutung.

Das Engagement von Mittelständlern hängt entscheidend davon ab, auf welchen Märkten sie die größten Wachstumspotenziale sehen. Und die liegen nicht immer in den Megamärkten: In Ländern wie Rumänien, Griechenland, den Baltischen Staaten, Weißrussland und den lateinamerikanischen Staaten wird die größte Dynamik in der Geschäftsentwicklung der nächsten zwei bis fünf Jahre erwartet, wohingegen sich die Wirtschaft der europäischen Länder, in denen deutsche Unternehmen traditionell ihre Haupthandelspartner finden, keine derart dynamischen Wachstumspotenziale verspricht – die Erwartungen verharren hier auf hohem Niveau.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2007, Seite 16

 
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