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Matthias Manske

Vollplastische Zinnfiguren

"Jeder Knopf muss stimmen, sonst kann ich die Figuren nicht verkaufen", erklärt der Erlanger Matthias Manske, der pro Monat rund 1 000 vollplastische Zinnfiguren herstellt. Sie sind 40 Millimeter groß und bis ins kleinste Detail nach der historischen Vorlage bemalt. Manske hat sich auf Zinnsoldaten der Infanterie, Kavallerie und Artillerie aus dem 18. Jahrhundert spezialisiert, mit denen sich die Schlachten der damaligen europäischen Großmächte darstellen lassen.

Manskes Kunden sind Privatleute aus der ganzen Welt – und sie sind so anspruchsvoll wie konservativ. Deshalb hat Manske seinen Schwerpunkt auf vollplastische Aufstellfiguren gelegt, die leidenschaftliche Sammler nahezu unbegrenzt aufstocken können. Flache Vitrinenfiguren fertigt er dagegen nicht. Die Konzentration auf das 18. Jahrhundert und auf die "stehenden Heere im Zeitalter der Aufklärung" hat auch einen pragmatischen Grund: Die Uniformen gleichen sich. Mit einer anderen Kopfbedeckung kann deshalb aus einem Franzosen ein Österreicher gemacht werden. Die Napoleonischen Kriege, in denen jede Nationalität ihre eigenen Uniformen hatte, wären für den kleinen Beitrieb Manskes, der zwei Mitarbeiter für Vertrieb und Homepage-Programmierung beschäftigt, zu aufwändig. Sonderwünsche wie zum Beispiel einen Zug Trommlerjungen oder Husare mit Fellmützen erfüllt Manske dennoch gerne.

Die Leidenschaft für Geschichte und Dioramen (plastische Schaubilder) hat sich der gelernte Industriekaufmann seit Kindertagen bewahrt. Eine Grundvoraussetzung in seinem Beruf, denn die Sammler legen auf jede historische Einzelheit wert. Vor 25 Jahren fing der 42-Jährige an, seine Zinnsoldaten selbst zu gießen, denn die Figuren, die man damals kaufen konnte, waren ihm nicht detailgetreu genug. Deshalb beschäftigte er sich ausführlich mit Formenbau und Anatomie und verfeinerte seine eigene Herstellungsmethode mit Silikon aus dem Medizinbereich. Große Hoffnungen setzt Manske in die USA, dem mit Abstand größten Markt, wo die leidenschaftlichsten Sammler zu finden seien.

Autor/in: 
slm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2008, Seite 63

 
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